Aktion: Bundesverband Kinderhospiz beschenkt Familien / Viele Ehrenamtliche helfen

Lenzkirch. Normalerweise wird hier gefeiert. Doch in der Festhalle in Lenzkirch stapeln sich stattdessen bergeweise Kartonagen – und in noch größeren Mengen Geschenke aller Art. "Wir haben Spiele, Bücher, Kosmetikartikel, Süßwaren, praktische Dinge für den Haushalt und vieles mehr", freut sich Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz (BVKH). Für die jährliche Weihnachtsaktion hat der Dachverband der deutschen Kinderhospizeinrichtungen seine Arbeit aus der nahe gelegenen Geschäftsstelle in die Festhalle verlegt.

Rund 600 Pakete werden hier gepackt, die als Weihnachtsüberraschung an Kinderhospize geschickt werden sowie an Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Auch Familien, die bereits ein Kind verloren haben, werden beschenkt.

"Ein zehnjähriger Junge. Und eine kleine Schwester. Da nehmen wir diese Spiele", weist Koordinatorin Alexandra Fluck vom BVKH eine Helferin ein. Aus der ganzen Region sind Freiwillige gekommen, die dem Bundesverband helfen, all die Weihnachtspakete auf den Weg zu bringen. "Wir sind so dankbar – ohne diese ehrenamtlichen Helfer wäre das gar nicht zu schaffen", weiß Sabine Kraft.

Die Helfer sind hochmotiviert. "Kannst mich schon auf die Liste fürs nächste Jahr setzen", lacht eine junge Frau, die vier Stunden lang Kartonagen aufgefaltet hat. Ein ganzer Lastwagen voller Pakete füllt sich im Laufe des Tages.

"Es ist unglaublich rührend, welche Rückmeldungen wir von den Betroffenen und unseren Mitgliedern auf diese Paketaktion bekommen", berichtet Kraft. "Viele Familien müssen mit finanziell sehr schwierigen Verhältnissen klar kommen. Oft fällt durch die schwere Erkrankung eines Kindes mindestens ein Verdiener aus, und es fallen viele zusätzliche Kosten an, die nicht alle von Krankenkassen übernommen werden", weiß sie.

Für die ambulanten Kinderhospizdienste und die stationären Einrichtungen sind die Pakete eine willkommene Möglichkeit, den kleinen Patienten und ihren Familien zu Weihnachten eine Freude zu machen. "Gerade, wenn man nicht weiß, wie viele Weihnachtsfeste man noch miteinander feiern darf, ist jeder Moment des Glücks besonders wertvoll", so Kraft.

"Diese Weihnachtsaktion machen wunderbare Unterstützer möglich, die uns zum Teil schon seit Jahren großzügige Sachspenden zukommen lassen", berichtet Sabine Kraft dankbar. 600 Pakete später ist die Festhalle leer, der Lastwagen dagegen randvoll. Ein erschöpftes, aber zufriedenes Team bleibt zurück. Dutzende Male hat Alexandra Fluck heute schon eine Dankesurkunde an die ehrenamtlichen Helfer ausgegeben und eine schöne Adventszeit gewünscht. Als die Türe hinter dem letzten Freiwilligen zufällt, hält sie bereits die nächste Liste in der Hand: mit den Namen für 2018.