„Daumen hoch“ zeigte nicht nur die Gruppe „Most“: Der Boller Mostbesen 2023 bekam Lob von allen Seiten. Foto: Fahrland

Regen, Hagel, Gewittersturm? Von wegen. St. Petrus meinte es gut mit dem Boller Mostbesen und bescherte für den gesamten Verlauf sommerliche Verhältnisse. Besucherrekorde purzelten. Doch der Musikverein Harmonie Boll denkt schon weiter.

Mit leckeren schwäbischen Vesperspezialitäten, selbst hergestelltem Haus-Most, sommerlichen Temperaturen und viel Live-Musik punktete der zwölfte Boller Mostbesen bei den zahlreichen Gästen.

Regelmäßig fuhr das „Most-Taxi“ Richtung Rathauskeller, um Nachschub des unverfälschten Naturproduktes in transportablen Kleinfässern zu besorgen. Schank, Küche und Service hatten alle Hände voll zu tun, um alle Gäste zu versorgen.

Ohne einen Tropfen Regen klangen die letzten Stunden der Festwoche gemütlich aus. Niederschlag fiel erst temporär in der Nacht auf Mittwoch, der bereits dem Abbau gewidmet war. Am Dienstagabend ließen sich die Besucher gerne nochmals kulinarisch verwöhnen.

Beim Frühschoppen ins Schwitzen geraten

Für den musikalischen Schlusspunkt sorgte traditionell die „Kleine Besetzung“ des gastgebenden Musikvereins Harmonie Boll, die auch den ersten Abend bestritten hatte und seit 2017 von Julia Staiger dirigiert wird. Am Sonntag stand die junge Dirigentin mit der Jugendkapelle ebenfalls auf der Bühne.

Eine erfolgreiche Mostbesten-Premiere Foto: Fahrland

Zuvor kam die Musikkapelle Altoberndorf unter der Leitung von Volker Rückert beim Frühschoppen tüchtig ins Schwitzen und sorgte mit Polkas und raffiniert arrangierten Kult-Hits der 1980er-Jahre für beste Unterhaltung.

Hervorragender Auftritt der Nachwuchskräfte

Eine höchst erfolgreiche Mostbesten-Premiere gelang der Jugendkapelle „4Music“. Jugendliche aus den vier Orten Epfendorf, Trichtingen, Hart-hausen und Boll haben sich vor einem Jahr zusammengetan und lieferten ein einstündiges Programm ab.

Auch erwachsene Spät- und Wiedereinsteiger fühlen sich wohl in dieser Formation und sammeln bei Julia Staiger Erfahrung im Ensemblespiel. Der Musikverein-Vorsitzende Jürgen Bilger bedankte sich für den hervorragenden Auftritt und kündigte die Beteiligung beim diesjährigen Boller Jahreskonzert am 9. Dezember an. Zuvor gibt es Auftritte bei den Schlachtfesten am 24. September in Harthausen und am 5. November in Epfendorf.

Besucherrekord am Montag

Die Gruppe „Most“ passt vom Namen her wie die Faust aufs Auge zum Mostbesen, ver-dankt ihren Namen aber der Abkürzung für „Musik ohne Strom“. Acht Vollblutmusiker animierten als dritte Live-Band am Sonntag das Publikum zum Klatschen, Schunkeln und Mitsingen, was auf beiden Seiten für Vergnügen sorgte.

Der Montagabend bescherte den Veranstaltern nochmals einen Besucherrekord. Das Duo „Martin und Gerhard“ alias Martin Karsten und Gerhard Amon konnte sich auf seine treuen Fans verlassen und entpuppte sich als Besuchermagnet. Zusätzliche Stühle wurden aufgestellt und einige Paare schwangen vergnügt das Tanzbein bis in den späten Abend.

Mit Kind und Kegel ging es zum Fest. Foto: Fahrland

„Besser geht es schon fast nicht mehr“, stellte Jürgen Bilger angesichts der Wetterlage und der positiven Rückmeldungen fest. Nur zu gut hatte sein Stellvertreter Moritz Schmidt noch den Arbeitsdienst des Vereins beim Bochinger Biergartenfest in Erinnerung, als ein Gewittersturm über den Platz fegte, der Regen fast waagrecht durch den Bierbrunnen peitschte und einen Stromausfall verursachte. Daher war man besonders froh, von solchen Szenarien ver-schont geblieben zu sein.

Als nächstes stehen bei den Musikern die kommende Obsternte und das Mosten auf dem Plan, um mit Hilfe von Obstspenden aus der Bevölkerung die Grundlage für den nächsten Mostbesen 2024 zu legen.