„13 kleine Affen“ begeistern bei ihrem vom Lions Club Hilaritas veranstalteten Konzert. Foto: Szymanski

Geswingt gesungen, getanzt: Bei wiederum vollem Haus auf der Hauptbühne der Gartenschau verströmt das Swing- & Tonfilmorchester 13 kleine Affen mit Kultschlagern gute Laune. Eingeladen hatte der Lions Club Balingen Hilaritas, der sein zehnjähriges Bestehen feiert.

Präsidentin des Clubs ist Heidrun Bucher-Schlichtenberger. Damit für die vielen guten Werke für Kinder vor Ort und in Afrika für den Aufbau des Operndorfs von Christoph Schlingenschief beim Benefizkonzert Schwung dahintersteckte, tobten die „13 kleinen Affen“ zwar nicht durch den Wald, sondern spielten druckvoll, mitreißend und geschmeidig Swing.

Klein sind sie ganz und gar nicht, die 13 Affen, sondern acht Musiker, die beim Balinger Gastspiel nach elf Jahren mit einer Combo und dem virtuosen Gastgeiger Dietrich Schöller-Manno die deutsche und amerikanische Swing-Ära der 1920er- bis 1950er- Jahre zum Leuchten bringen.

Tenor mit wanderbarer Stimme

Mitgebracht hat die Combo den Tenor Philipp Nicklaus. Dieser näselt zwar nicht so kunstvoll blasiert wie Max Raabe, vielmehr singt er sein eigenes Ding mit einer tragfähigen, wandelbaren Stimme oft im Belcanto oder voller Süße ohne jemals zuckrig zu klingen. Heinz Rühmann, der einst mit „rollendem R“ behauptete: „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Fraun“ – warum sollte man den imitieren. Tut der Sänger auch nicht. Und das Paradelied der Comedian Harmonists „Kein Schwein ruft mich an“ klingt eher aufmüpfig. Ach, wenn man nicht nur die Refrains draufhätte, könnte man mitsingen bei Zarah Leanders „Kann denn Liebe Sünde sein“ oder „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin“ von Johannes Heesters.

Evergreens sind angesagt

Aber es geht ein Raunen durch die Reihen, wenn so ein Evergreen angesagt wird von Johannes Freyer, Pianist und Teamleiter. An seiner Seite spielen Ralf Witte am Bass, Robin Nikol an der Trompete, Uli Röser an der Posaune, Hartmut Fleck an Saxofon und Klarinette und Alfons Panzl am Schlagzeug. Und woher kommen die „13 kleinen Affen“? Der Pianist erzählt die Story: als Achtjährige hörte er auf einem Grammophon vom Flohmarkt diesen lustigen Schlager, mit dem schon die legendären Insterburg & Co. rumalberten. Also diese 13 Affen lieben alle eine einzige Affenfrau und können nicht mehr schlafen.

Lichtmalerei auf der Leinwand

Im Hintergrund zeichnet der Maler und Zeichner Roman Scheidl aus Wien derweil bei einigen Songs mit zügigen Pinselstreichen kleine, mitunter frivole Geschichten, die über die Leinwand huschen. Lichtmalerei nennt er das. Auch eine Ausdruckstänzerin gibt auf der Leinwand eine Performance. Bei „Mir Bistu Scheen“ von den Andrew Sisters singt der Tenor in Jiddisch im zweiten Teil mit amerikanischen Evergreens von George Gershwin und Englisch beim wundervollen „Somewhere over the Rainbow“ von Judy Garland aber auch „Smile“ aus Charly Chaplin Film „Modern Times“. Zum Schluss fetzt der Jazz-Standard von Louis Prima von der Bühne, bei der sich der Drummer so richtig exponieren kann: Sing, Sing, Sing. Genau das tut die Gästeschar - beschwingt und richtig gut drauf.