Warum leuchten die Satelliten?
Die Starlink-Satelliten leuchten am Nachthimmel, da sie wie andere Satelliten oder die Internationale Raumstation ISS durch die Sonne angestrahlt werden. Wer sie beobachten möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Webseiten und Apps, die einem die Position der Satelliten anzeigen und teilweise auch berechnen, wann diese am eigenen Standort zu sehen sind. Starlink-4, eine der Satelliten-Konstellationen, ist in der Region beispielsweise immer wieder in den Morgenstunden zu beobachten.
Nach dem Start sind sie relativ eng beieinander und sehen für den Beobachter aus, wie ein Zug aus Lichtern. Die Perlenketten-Struktur der Satelliten löse sichdann aber mit der Zeit auf, sagte ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Wenn sie in eine höhere und damit größere Umlaufbahn kämen, werde die Kette schon automatisch auseinander gezogen.
Sobald sich die Satelliten wie ein Netz um die Erde verteilen, möchte SpaceX seinen Dienst anbieten. Bislang spricht das Unternehmen davon, noch im Jahr 2020 im Norden der USA und Kanada zu starten. Bis 2021 möchte SpaceX die ganze Welt mit seinem Service erschließen.
Daten kommen von Bodenstationen
Die jeweils etwa 260 Kilogramm schweren Satelliten sollen Daten von Bodenstationen bekommen und untereinander mit Hilfe von Lasern weiterleiten. Sie fliegen auf relativ niedrigen Umlaufbahnen - auf einer Höhe von 550 Kilometern - und sollen so im Vergleich zu klassischer Satelliten-Kommunikation deutlich kürzere Verzögerungszeiten bieten.
Auswirkungen auch in Rosenfeld-Brittheim bemerkbar
Doch das Projekt ist auch in der Kritik. Astronomen monieren, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein könnten.
Rolf Bitzer von der Sternwarte Zollern-Alb in Rosenfeld-Brittheim (Zollernalbkreis) schildert die Probleme, die durch "StarLink" entstehen. Wenn Observatorien Messbilder anfertigen würden, um beispielsweise Meteore zu erfassen, könne eine Software ein vergleichsweise langsames Flugzeug erkennen. Doch die Satelliten von SpaceX seien zu schnell und zu viele und würden die Aufnahmen unbrauchbar machen. "Das kann so nicht gehen", ist sich der Vorsitzende der Sternwarte sicher.
Ein ähnliches Problem habe man bereits mit den Iridium-Satelliten gehabt. Doch da von diesen nur knapp 100 unterwegs seien, könne man dies bei den Aufnahmen berücksichtigen - bei dem Projekt von SpaceX sollen es aber eines Tages über 12.000 sein.
"Da wird es irgendwann mal knallen."
Starlink stößt mit seiner hohen Zahl an geplanten Satelliten bei Bitzer generell auf wenig Verständnis. Er kritisiert die hohe Belastung durch Weltraumschrott, die anfallen werde, und ist sich sicher: "Da wird es irgendwann mal knallen."
SpaceX meint dazu auf seiner Webseite, die Satelliten würden nach Ende der Laufzeit den Orbit verlassen und dann in der Erdatmosphäre verglühen.
Zudem verkündete SpaceX- und Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter, dass man sich auch dem Problem der Refelktion annehmen werden. Beim Start im Januar wurde ein Satellit testweise mit einem dunkleren Material beschichtet. Weiter erklärt SpaceX in einer Mitteilung vom 28. April, dass man an dem Problem auch anderweitig arbeite. Aktuell werden Sonnenblenden entwickelt, die das Problem lösen sollen.
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