Werner Leuthner stellte sein neues Buch vor, die musikalische Begleitung übernahm Stephan D. Weisser. Foto: Renate Zährl

Der Villinger Autor Werner Leuthner stellte seine neue Veröffentlichung „Als bei Bruno Lenkovich einmal die Zeit stehenblieb“ in der Buchhaltestelle vor. Das Spektrum reicht von Erzählungen über Fabeln bis zu klassischen Kurzgeschichten.

Der in Villingen lebende Werner Leuthner ist für viele kein Unbekannter. Er stellte in der gut besuchten Buchhaltestelle seinen dritten Band mit Texten vor.

Die Spannweite seiner Werke beschreibt er im Vorwort. Diese reichen von Erzählungen, Märchen und Fabeln über Gedichte bis zu klassischen Kurzgeschichten. Den Titel des neuen Buches „Als bei Bruno Lenkovich einmal die Zeit stehenblieb“, beschreibt er als sein „Faible für mysteriöse und philosophische Themen.“

Freudloser Traum in der Badewanne

Ein seltsam freudloser Traum in der Badewanne führt den Protagonisten in ein Jenseits. Dieses Traumgeschehen jenseits der Zeit zwingt ihn zum Grübeln und ruft die Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen auf den Plan mit überraschendem Ergebnis.

Es folgte eine unterhaltsame Fabel, die in einer langen literarischen Tradition steht. Sie zeigt Mittel, die der schlauen Maus Marius, die bereits als Beute geliefert ist, zur Verfügung stehen, den Kater zu überlisten. Als dritte Geschichte kam ein Anruf aus dem Jenseits, der zu einem Krimi wird. Angi wird von ihrem verstorbenen Ehegatten angerufen. Sie soll nach Kontodaten suchen. Doch sie weiß nichts und entzieht sich, trotz zweier Einbrüche. Sie konzentriert sich auf sich und ihr wird klar, dass sie besser verschwindet. Das anscheinende Püppi Angi blickt am Ende erstaunlich gut durch.

Stück „Kramers letztes Abenteuer“ stimmt nachdenklich

Das Stück „Kramers letztes Abenteuer“ war aus dem vorherigen zweiten Band und eher nachdenklich. Anlass war eine Abiturfeier, zu der nur noch fünf Veteranen sich einfanden. Der Unauffälligste und Kleinste hatte ein ereignisarmes Dasein. Er liebte Gemäldeausstellungen, besonders holländische Meister. Bei seinem Ableben wollte er anhand eines Lieblingsbildes an seinem Sterbebett eine Art Regie führen, dies war sein Auftritt.

Die Stufen des Sterbeprozesses galt es zu überwinden, und das letzte Stadium dieses Transformationsprozesses vom Leben zum Tod wollte er bewusst genießen. Doch das Leben, das schicksalhaft eingreift, hatte er nicht eingeplant. Der letzte Text „Verstehen Sie Spaß“ handelt von einer bevorstehenden galaktischen Katastrophe, die die Erde auslöscht. Dort hat der Autor zur großen Freude der Besucher nichts ausgelassen, Verschwörungstheorien, Regierungsmitteilungen, Drogen, betende Gläubige, Sterbehilfefirmen, Heilerin und Seher, einschließlich dem Chaos Computer Club ist das ganze Spektrum der Katastrophenszenarien vorhanden. Eine amüsante Geschichte, da das Grundthema in der Geschichte der Menschheit, wie früher das Ungeheuer von Loch Ness, immer wieder emporsteigt.

Kurzgeschichten mit manchmal skurrilem, aber immer unterhaltsamem Ende

Für Liebhaber von Kurzgeschichten mit einem manchmal skurrilen, aber immer unterhaltsamen Ende ist das Buch „Als bei Bruno Lenkovich einmal die Zeit stehen blieb“, eine gute Lektüre.

Der Abend wurde musikalisch begleitet von Stephan D. Weisser auf der Gitarre.