Der 38. Stauseelauf war wieder ein großer Event. Foto: Kara

Leichtathletik: Strahlender Sonnenschein beim 38. Stauseelauf in Schömberg. Mit Video

Um 10.07 Uhr am Sonntagmorgen ist die Uhr am Schömberger Stausee zum ersten Mal stehen geblieben. Zum Stillstand gebracht hatte sie Dominik Sowieja, der die 38. Auflage des Stauseelaufes der TG Schömberg für sich entschied.

Während sich die meisten an diesem Wochenende über die sommerlichen Temperaturen gefreut haben, gab es einige wenige, die es sich am Sonntag anders erhofft hatten. Zum Beispiel Dominik Sowieja. Was sich der Vorjahressieger des Schömberger Stauseelaufs gewünscht hätte? "Zehn Grad und Nieselregen, das wäre zum Laufen optimal gewesen", sagte er, kurz nachdem er durchnässt ins Ziel eingelaufen war und lacht, "zumindest für mich. Zum Auslaufen danach ist es aber natürlich so angenehmer."

Das Wetter hatte ihn aber nicht von seinem Ziel abgehalten. Nach 37 Minuten und sechs Sekunden hatte der 26-Jährige seine ersten 10,6 Wettkampf-Kilometer des Jahres absolviert und schnappte sich damit zum zweiten Mal in Folge den Sieg beim Schömberger Volkslauf, der gleichzeitig Auftakt-Veranstaltung des diesjährigen Silberdistel-Albcup ist. Für Sowieja war es ein Sieg, mit dem er vor einem guten halben Jahr noch nicht hatte rechnen können – der Hochemminger kämpft sich gerade erst zu der Form zurück, die er im Oktober 2017 hatte und bei deren Weiterentwicklung er jäh gestoppt wurde.

Beim Training in den Vereinigten Staaten wurde Sowieja von einem Pick-up-Truck angefahren, hatte sich einen Brust- und einen Lendenwirbel gebrochen. Doch der Triathlet hatte Glück im Unglück – er hat sich abgesehen von einer komprimierten Bandscheibe vollständig erholt und kann jetzt, ein halbes Jahr nach seinem Unfall, wieder schmerzfrei laufen.

Dass dem 26-Jährigen der Sieg in Schömberg erneut gelungen ist, ist also alles andere als selbstverständlich. "Ich hatte selbst mit einer längeren Regenerationszeit gerechnet", sagt er, "bisher schaffe ich es auch erst, gut 30 Kilometer in der Woche zu laufen. Es sollten aber wieder zwischen 50 und 70 werden." Immerhin: Seit eineinhalb Wochen betreibt der 26-Jährige wieder Tempoarbeit, vom Vortag des Volkslaufes hatte er fünf Stunden Training in den Knochen. "Das war schon hart, zumal man noch nicht wieder an die Temperaturen gewöhnt ist", erklärt er.

Ein Selbstläufer war sein Sieg aber sowieso nicht. Auf der Strecke, die der Gewinner aufgrund der Bodenbeschaffenheit zwar nicht als schnell, aber schön beschreibt ("Am Bahnübergang kann man an den beiden Anstiegen schön angreifen"), machte ihm sein erster Verfolger mächtig Druck. Lokalmatador Pascal Brobeil (Geislingen) folgte Sowieja auf Schritt und Tritt, lag in der zweiten Runde sogar noch in Führung. Am Ende musste er dem Top-Triathleten jedoch – genau wie 2017 – den Vortritt lassen. Enttäuschung? Weit gefehlt, denn Brobeil hatte dieses Mal lediglich zwei Sekunden Rückstand auf Sowieja. Als beste Frau kam ebenfalls wie im vergangenen Jahr Ricarda Rapp über die Ziellinie. Mit 44:50 Minuten war sie zwar etwas langsamer als im Vorjahr – ihre Freude getrübt hat das jedoch nicht.

Mit 27 Kindern durften sich die Veranstalter auch beim Schüler- und Bambinilauf über rege Beteiligung freuen. "Für die Zuschauer war das heute perfekt", freute sich der Vorsitzende der TG Schömberg, Walter Schempp, "nur für die Läufer war es schon einen Tick zu warm." Und weil dem so war, gab es für einige der Athleten nur eine Art der Abkühlung: ab in den Stausee. Dort zumindest landete am Mittag auch der Sieger des Hauptlaufes.

Die Ergebnisse

1. Station der Silberdistel-Alpencup-Serie (10,6 Kilometer)

Männer:

1. Dominik Sowieja (RacextractRacing Team SLC) 37:06; 2. Pascal Brobeil (Team INJOY Balingen) 37:08; 3. Gabriel Kammerer (SV Irslingen) 38:12; 4. Jonas Koch (TSV Glems run2gether) 38:31; 5. René Boss (GEKO Running) 38:34; 6. Moritz Buhl (TSV Straßberg) 40:42; 7. Andreas Klauser (Rebi Running) 40:56; 8. Dominik Hermle (TSV Straßberg) 41:15; 9. Roland Lohr (Privat) 41:57; 10. Yannick Kalk (albside Running) 42:02.

Frauen:

1. Ricarda Rapp (TSV Stetten a.k.M.) 44:50; 2. Gudrun Schmidgall (TSV Trochtelfingen) 48:38, 3. Christiane Eisengräber (Privat) 49:23; 4. Ulrike Knoll (TSF Tuttlingen) 50:24; 5. Manuela Conzelmann (LG Winterlingen) 50:56; 6. Franziska Netzer (TG Schömberg) 51:40; 7. Nadine Koch (albside Running) 51:57; 8. Sarah Uttenweiler (Dotternhausen) 51:58; 9. Heide Rißler (TG Trossingen) 55:08; 10. Birgit Burrer (just for fun) 57:00

M20: 1. Sowieja 37:06, 2. Kammerer 38:12, 3. Boss 38;34.

M30: 1. Brobeil 37:08; 2. Koch 38:31; 3. Klauser 40:56.

M35: 1. René Denhof (TSV Rottweil) 43:46; 2. Jens Wilberg (albside Running) 48:55; 3. Jürgen Fromm (TSG Münsingen) 49:20.

M40: 1. Valentin Müller (FLG Engen) 43:47; 2. Wolfgang Göhler (Lauftreff Göllsdorf) 45:23; 3. Carsten Clausen (Rebi Running) 47:04.

M45: 1. Buhl 40:42; 2. Friedemann Häberlen (ASV Tuttlingen) 42:59; 3. Thomas Bizer (albside Running) 45:08.

M50: 1. Lohr 41:57; 2.Klaus Neipp (TG Trossingen) 43:56, 3. Oliver Wendel (VfL Ostelsheim) 46:29.

M55: 1. Reiner Engesser (Power Team SV Lauffen) 43:22; 2. Lothar Müller (TSV Geislingen) 43:48; 3. Dietmar Walter (Ski-Club Hechingen) 45:52.

M60: Elio Di Giovanni (LG Steinlach-Zollern) 52:57; 2. Helmut Baur (LG Winterlingen) 53:28; 3. Matthias Wonte (Privat), 55:42.

M65: 1. Georg Bantle (LT Bösingen) 52:24; 2. Arnold Paschke (LG Winterlingen) 53:50.

M70: 1. Ulrich Schaarschmidt (LG Winterlingen) 54:02; 2. Martin Steinhart (TSF Tuttlingen) 1:06:08.

M75: 1. Volker Langlotz (ALZ Sigmaringen) 59:43.

W20: 1. Uttweiler 51:58; 2. Janina Link (TV Kaiseringen) 57:48; 3. Daniela Gudelj (LG Winterlingen) 59:01.

W30: 1. Rapp 44:50; 2. Netzer 51:40; 3. Ramona Göckel (Backhaus Mahl Runners) 1:15:54.

W35: 1. Eisengräber 49:23; 2. Conzelmann 50:56.

W40: 1. Knoll 50:24; 2. Koch 51:57; 3. Elena Groh (Schuler Präzisionstechnik) 1:10:40.

W50: 1. Rißler 55:08; 2. Diane Link (TV Kaiseringen) 59:30; 3. Yupha Häussler (Privat) 1:08:02.

W55: 1. Schmidgall 48:38; 2. Burrer 57:00; 3. Rita Kälin (LR Mosnang/SMRUN) 1:00:13.

W60: 1. Margot Mößner (LG Steinlach-Zollern) 57:57; 2. Marianne Hertrich (Gemeinsam fit Sigmaringen) 1:00:32; 3. Gerda Denhof (TSV Rottweil) 1:08:54.

W70: 1. Erika Regitz (TV Denzlingen) 1:00:41.