Die Renovierung der Kimmich-Galerie im alten Rathaus wird mehr und mehr zum Zankapfel. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Vorstellung der aktualisierten Planung zur Sanierung der Galerie "Wilhelm Kimmich"

Die Kostenerhöhung um rund 200 000 Euro für die Sanierung der Galerie "Wilhelm Kimmich" im alten Rathaus hat den Gemeinderat beschäftigt.

Lauterbach. Im Haushaltsplan 2019 sind für die Sanierung der Galerie 571 000 Euro vorgesehen. Diese setzen sich aus 291 210 Euro als Zuschuss aus der Ortskernsanierung und 279 800 Euro als Eigenanteil der Gemeinde zusammen.

Doch weit gefehlt: Der Zuschuss aus der Ortskernsanierung erhöht sich zwar um gut 100 000 Euro, aber auch die Eigenmittel der Gemeinde steigen um knapp 100 000 Euro an. Dementsprechend wird der Eigenanteil der Gemeinde bei Kosten von 770 000 Euro insgesamt bei 377 000 liegen. Im Haushaltsplan 2020 sind durch die Erhöhung daher knapp 100 000 Euro nachzufinanzieren.

Für den Bereich der Ausstellungskonzeption wird der Kunstverein einen Zuschussantrag bei den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) und der Kreissparkassenstiftung stellen. Sofern ein Zuschuss gewährt wird, verringern sich die Kosten noch etwas.

Bei diesem Tagesordnungspunkt der letzten Sitzung des Gemeinderats vor den Sommerferien war Architekt Jürgen Bihlmaier anwesend. Nach seiner Feststellung schlagen die Lichtkosten in der Technik besonders durch. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Behinderten-WC dar. In der Stellungnahme des Gemeinderats stellte Ratsmitglied Ralf Schlögel die Frage, ob die Sicherheitskosten bereits mit eingerechnet worden seien. Nach seiner Überzeugung dürften sich die Gesamtkosten am Ende bei einer Million Euro bewegen.

Architekt prüft, ob Eigenleistungen möglich sind

Gemeinderat Johannes Geprägs empfahl, Plan B für das komplette Gebäude anzufragen. Sonja Rajsp fragte an, ob es keine andere Möglichkeit gebe als die Renovierung im alten Rathaus. Doris Moosmann war von den Kosten total überrascht, gleichzeitig jedoch vom Erhalt Wilhelm Kimmichs künstlerischen Erbes absolut überzeugt. Allerdings hielten sich die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren deutlich in Grenzen. Sie sah in einem Alternativ-Angebot zum Umbau eine Möglichkeit aus der Situation heraus zu kommen. Sie gab indes zu bedenken, dass die Mitgliederzahlen des Kunstvereins rückläufig seien.

Ratskollege Stefan Weinmann: "Ich finde die angedachte Lösung orientierbar." Ansgar Fehrenbacher fand keine Anhaltspunkte, das Angebot abzulehnen. Erich Fehrenbacher stellte die Frage nach der Belüftung und ferner, ob auch Eigenleistungen möglich wären.

Architekt Jürgen Bihlmaier sah die angesetzten Kosten lediglich als Mittelwert an. Im Übrigen würden die Fenster zuerst ausgeschrieben. Er sprach auch die energetische Sanierung an. In den nächsten zwei Wochen wolle er prüfen, ob Eigenleistungen möglich sind.

Kreisarchivar und Vorsitzender des Kuratoriums Bernhard Rüth bezog zu den Fragen Stellung. So sah er im "Haus des Gastes" keine Möglichkeit, die Ausstellung dort zu platzieren – allein vom Raumangebot her. Der Kunstverein sei ein wesentlicher Bestandteil der Kunst Wilhelm Kimmichs. Es gehe von daher auch um die Akzeptanz des Kunstvereins. So sei die Galerie das Aushängeschild der Gemeinde Lauterbach und eine Identitätsleistung.

Nach den Informationen in der Sitzung ist vorgesehen, dass die Ausschreibung und die tatsächliche Umsetzung der Maßnahme entsprechend dem vorgelegten Zeitplan erfolgen sollen.