Migo Neff erläutert den Besuchern seine Vorstellungen einer ökologischen Landwirtschaft. Foto: UBL Foto: Schwarzwälder Bote

Exkursion: Anschließende Diskussion um Eindrücke

Lauterbach. Gemäß dem Motto "Bürger haben Ideen" hat die Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) zwei landwirtschaftliche Betriebe besucht, die es laut Mitteilung mit neuen Ideen geschafft haben, eine zeitgemäße Landwirtschaft zu betreiben.

Der erste Besuch galt dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Michael Migo Neff, die sich auf die Zucht und Haltung von Dexter-Rinder spezialisiert hat. "Diese Tiere sind in Futter und Haltung ziemlich anspruchslos und für eine Nebenerwerbslandschaft geradezu ideal. Die Rinder sind den ganzen Sommer komplett im Freien und verursachen damit einen vertretbaren Arbeitsaufwand", erklärte Migo Neff. Im Winter seien die Tiere dann in einem Laufstall untergebracht, der gegenüber einem normalen Stall weniger Arbeitsaufwand mit sich bringe.

Als ideale Verwerter von Rauhfutter seien die Rinder für die Offenhaltung der Landschaft gut geeignet, so der Nebenerwerbslandwirt weiter. Der größte Teil seines Betriebs liege im FFH-Gebiet, also einem speziellen europäischen Natur- und Landschaftsschutzgebiet. Damit seien zwar Einschränkungen verbunden, die aber für ihn unerheblich seien, da er seinen Betrieb ohnehin unter ökologischen Gesichtspunkte betreibe.

Als Zweites besichtigte die UBL den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb der Familie Moosmann auf dem Tannenäckerle, die quasi als Neueinsteiger einen Stall gebaut hat und neben dem forstwirtschaftlichen Betrieb eine Schafzucht und Schafhaltung aufgebaut hat, heißt es in der Mitteilung.

Die Schafe seien neben dem eigenen Gelände auch mobil auf anderen Flächen untergebracht und sorgten dort für die Freihaltung der Landschaft. Überrascht zeigten sich die UBL-Besucher über die Erläuterungen von Volker Moosmann, dass Schafwolle in Deutschland als Sondermüll behandelt werde. Um aus diesem "Sondermüll" aus dem Schwarzwald wieder etwas Wertvolles zu machen, sei Moosmann mit der Kunsthandwerker Susanne Breuling aus Schiltach eine ungewöhnliche Kooperation eingegangen. "Viele Schäfer wissen nicht, was für ein tolles Produkt sie haben" sagte Breuling, die nicht nur Künstlerin sondern auch ausgebildete Filzerin ist. Die Idee, heimische Rohwolle zu veredeln und ihr so wieder einen Wert zu geben, habe beide zusammengeführt. Aus der Wolle entstünden unter anderem Filzhüte, Pantoffeln und Sitzunterlagen.

Anschließend diskutierten die Teilnehmer die Eindrücke und waren sich laut Mitteilung einig, dass die Arbeit der Landwirte für den Erhalt der Kulturlandschaft von grundlegender Bedeutung ist.

UBL-Vorsitzender Ansgar Fehrenbacher dankte Stefan Weinmann und Manfred Haas für die Organisation der UBL-Stalltour und Migo Neff und Volker Moosman für die Einblicke.