Deutlich aufgewertet werden dürfte der Rathausplatz nach dessen Umgestaltung und der geänderten Verkehrsführung. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Deutliche Aufwertung des Rathausvorplatzes / Fontänenfeld ähnlich wie in Schramberg möglich

Von Martin Dold

Es soll die "gute Stube" von Lauterbach werden – der Rathausvorplatz. Nur wie genau dieses Schmuckkästchen aussehen soll, darüber gibt es im Gemeinderat geteilte Meinungen.

Lauterbach. Im Übrigen waren in diese Diskussion ausdrücklich auch die Bürger mit einbezogen, die zahlreich zur Sitzung ins Rathaus kamen.

Im Gemeinderat gab es den neuesten Planungsstand, den Stadtplaner Christof Weigel und Sebastian Rolfes vom Ingenieurbüro Eppler darstellten. Die Einmündung der Albert-Gold-Straße wird in Richtung Volksbank verschwenkt, sodass der Platz gegenüber der derzeitigen Größe deutlich anwächst.

"Die bisherige Kreuzung wird Teil des Rathausplatzes", erklärte Weigel. Die Vergrößerung biete einige Chancen. Insbesondere solle so ein Treffpunkt für Bürger und Gäste geschaffen werden.

Im Detail sieht dieser Treffpunkt ein Fontänenfeld mit Sitzgelegenheiten – wie dieses auch bei der Kreissparkasse in Schramberg zu sehen ist –, einen Platz zum Boule spielen, kleinere Spielgeräte, eine Ladestation für E-Bikes und einen zentralen großen Baum vor. Anschlüsse für Strom und Wasser könnten beispielsweise für den Weihnachtsmarkt genutzt werden, sodass keine langen Leitungen gezogen werden müssten.

Rolfes ging auf die Kosten ein. Er gab als grobe Hausnummer die Summe von 640 000 Euro vor. Allerdings liege es am Gemeinderat zu sagen, was gewünscht sei und was nicht. Das habe natürlich Auswirkungen auf die Kosten. Komme das Fontänenfeld hinzu, dann liege man bei 754 000 Euro. Denkbar sei auch, dass die Einmündung der Hauptstraße gepflastert werde – was unter anderem Stefan Weinmann gut hieß –, allerdings würde auch das die Kosten erhöhen. Die gesamte Bauzeit bezifferte Rolfes auf etwa drei Monate.

Das Fontänenfeld, sagte Bürgermeister Norbert Swoboda, sei unterhaltungsintensiv und bräuchte einen kleinen Fertigkeller als Unterbau. Ein solches Wasserspiel erfahre beispielsweise in Schramberg eine hohe Akzeptanz – und es sei ein Ausgleich, weil der Lauterbach verdohlt werden müsse.

Ralf Schlögel sprach das Problem der Verwurzelung an. Wie die Leitungen geschützt werden, wollte er wissen. Durch Platten und Folien seien diese von den Wurzeln abgetrennt, entgegnete Weigel. Das sei bereits in den Kosten enthalten.

Warum die Bushaltestelle versetzt werde, wollte Theresia Buchholz wissen. Der Bus aus Richtung Schramberg hält künftig auf der Schramberger Straße direkt unterhalb der Einmündung der Albert-Gold-Straße. Das wirke verkehrsentschleunigend und werde von den Verkehrsbehörden begrüßt, sagte Swoboda.

Der Zebrastreifen falle weg, im Gegenzug könnten Verkehrsteilnehmer aus der Albert-Gold-Straße nicht mehr so schnell in die Schramberger Straße abbiegen wie derzeit, da die Einmündung rechtwinklig sei. Zudem leite die Bepflanzung an der Einmündung Fußgänger zur engsten Stelle, um die Fahrbahn zu überqueren. Durch die Aufwertung des Platzes, hofft Swoboda, könnten Mieter für das Haus des Gastes angelockt werden.

Johannes Geprägs kritisierte den geplanten Wegfall der bisherigen Parkplätze bei der Gaststätte. Im Gegenzug sollen bei der Volksbank Parkplätze entstehen. Auch Doris Moosmann monierte eine Verschlechterung durch wegfallende Parkplätze. Die Verkehrsführung für Fußgänger bezeichnete sie als "sehr unglücklich". Rolf Buchholz hingegen meinte, es sei den Leuten zuzumuten, von der Albert-Gold-Straße oder dem Friedhofparkplatz bis zum Rathausplatz zu gehen.

Christof Weigel nahm die Anregungen in seine Planungen auf. Bei der Sitzung am 3. Dezember sollen konkrete Varianten vorgestellt werden. Dann ist der Gemeinderat am Zug, um sich für eine Variante zu entscheiden.

Die schlussendlichen Kosten hängen ähnlich wie bei einem Neuwagen von der Ausstattung ab. Der weitestgehend Vorschlag liegt bei 754 000 Euro. Für den Umbau des Rathausplatzes sind 475 000 Euro veranschlagt, für den Platz neben der Volksbank 80 000 Euro. Zu den Verwaltungs- und Ingenieurskosten von 98 000 Euro kommt das Fontänenfeld (93 000 Euro), die Kosten für die Pflasterung der Einmündung der Hauptstraße (5200 Euro) und Mehr kosten für die Einfahrt an der Schramberger Straße 9 (2500 Euro).