Sie freuten sich über die Naturparkschule (von links): Erster Landesbeamter Hermann Kopp, Bürgermeister Norbert Swoboda, Rektorin Sandra Winterhalter, Siegfried Scheffold, stellvertretender Vorsitzender Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord und Jan Schneemann vom Schulamt Donaueschingen. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Grundschule Lauterbach vom Verband Deutscher Naturpark ausgezeichnet / Netzwerk wächst stetig

Das Netzwerk der Naturparkschulen hat ein neues Mitglied gewonnen: Nun wurde die Grundschule Lauterbach vom Verband Deutscher Naturparke zertifiziert.

Lauterbach. Damit ist sie die neunte Naturparkschule im gesamten Naturpark und die zweite Grundschule im Landkreis Rottweil, die moderne Heimatkunde in ihren Lehrplan integriert.

Bei der Auszeichnungsfeier im Gemeindehaus überreichte Siegfried Scheffold, Bürgermeister von Hornberg und stellvertretender Vorsitzender des Naturparks, eine Urkunde und Plakette mit der Aufschrift "Naturpark-Schule" an Rektorin Sandra Winterhalter und Bürgermeister Norbert Swoboda.

Die Naturparkschulen seien ein wichtiger Baustein des Naturparks. Die Kinder würden schon früh für die Einzigartigkeit der Natur und Umwelt in ihrer unmittelbaren Umgebung sensibilisiert und bekommen Gestaltungskompetenzen vermittelt, so dass sie ihre Zukunft im Naturpark aktiv mitentwickeln können, erklärte Scheffold.

Das Projekt Naturparkschule Lauterbach sei schon länger im Gespräch gewesen und durch Aushilfslehrer Hans-Kurt Rennig erneut ins Rollen gebracht und nun umgesetzt worden, so Swoboda.

"Wir können stolz sein, dass wir so tolle Rahmenbedingungen für eine schöne und angenehme Schulzeit für Kinder und Lehrer erreichen konnten", sagte der Lauterbacher Bürgermeister.

Begleitet und unterstützt wurde die Grundschule von Manuela Riedling vom Naturpark bei der Antragsstellung sowie der Erarbeitung des Konzepts.

Vier Unterrichtsmodule, die von Projektmanagerin Susanne Kopf entwickelt wurden, haben die Grundschüler im vergangenen Schuljahr in Kooperation mit außerschulischen Partnern absolviert, erklärt Sandra Winterhalter.

So wurden die Erstklässler zu "Wiesenforschern" und legten mit dem Obst- und Gartenbauverein Lauterbach eine Blumenwiese an. Die zweite Klasse entdeckte bei einem spannenden Ausflug den heimischen Wald mit Förster Holger Wöhrle und wurde beim Müllsammeln auch auf die Empfindlichkeit des Ökosystems aufmerksam gemacht. Einblick in den Wasserkreislauf und die Trinkwasserversorgungen bekamen die Drittklässler bei ihrem Besuch des Hochbehälters sowie bei der "Kleinen Kinzig". Durch Schwarzwaldmaler Wilhelm Kimmich lernte die vierte Klasse die Kunst ihrer Heimatregion kennen und durfte sich selbst im Malen von heimischen Orten versuchen.

Umweltverschmutzung ist ebenfalls ein Thema

Auch für dieses Schuljahr sind weitere Module geplant, zwei davon stehen bereits fest: Die erste Klasse wird das Thema Imkerei und Honigbiene im Unterricht behandeln, Klasse zwei wird sich mit Schafen beschäftigen. Für die Dritt- und Viertklässler ist vorgesehen, dass sie ihre Themen vertiefen und dabei globale Perspektiven miteinbeziehen.

Ziel ist es, dass pro Klassenstufe je zwei Module durchgeführt werden, die die Kinder im Unterricht mit ihren Klassenlehrern vor- und nachbereiten.

Eine Naturparkschule zu werden, sei die richtige Entscheidung gewesen, die den Unterricht bereichere und ihm eine neue Tiefe und Qualität verleihe, meinte Sandra Winterhalter.

Im Anschluss stellten die Schüler ihre Module vor: Die Erstklässler wiesen in ihrem kleinen Theaterstück, bei dem einige Spaziergänger ihren Müll im Wald liegen ließen, auf die Umweltverschmutzung hin.

Die zweite und dritte Klasse bewies ihre musikalischen Fertigkeiten. So sangen die Zweitklässler ein Lied über eine "Wunderschöne Wiese" und die Drittklässler das Lied "Der Baum des Lebens".

Die vierte Klasse rundete die Veranstaltung mit dem Gedicht "Das Wasser" von James Krüss ab.