Die Ziegen auf dem Schafhof am Fohrenbühl machen nicht nur Käse – einer der vielen Vorzüge von Lauterbach. Foto: Ziechaus

Der Gemeinderat Lauterbach hat beschlossen, dass sich die Gemeinde am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" in den Jahren 2020 bis 2022 beteiligt. Dabei setzt man auch auf eine starke Beteiligung der Einwohner mit Ideen und Initiativen.

Lauterbach - In Vorbereitung des Besuchs der Bewertungskommission aus dem Regierungspräsidium Freiburg am Mittwoch, 15. September, hat der Gemeinderat eine "Standardisierte Kurzvorstellung mit Erläuterungsbericht" beraten.

Neben statistischen Angaben sollen Aktivitäten und Besonderheiten des Dorfes vorgestellt werden. Als Leitidee wird das Wanderdorf Lauterbach als Kurort und Digitaldorf gesehen, das sich zum Bio-Energiedorf entwickeln will mit Innenentwicklung und moderater Ausweisung von Bauplätzen.

Geplant werden Maßnahmen zur Städtebausanierung mit Leerstands- und Baulückenkataster. Die wirtschaftliche Entwicklung soll mit dem Wirtschaftsforum als Nachfolge des Gewerbevereins unterstützt werden mit Firmenbesuchen und -gesprächen. Beratungen für Förderprogramme, wie ELR-Programme werden angeboten.

Gefördert werden verschiedene Programme

Als innovative Ansätze zur Infrastruktur gelten die Eigenwasserversorgung von Höfen im Außenbereich sowie das Pilotprojekt des Landes einer Heu-Pellets-Anlage mit der Fernwärmeversorgung der drei Schulgebäude, des Gemeindehauses, der Feuerwehr und der Galerie Wilhelm Kimmich; energetische Sanierung von Gemeindegebäuden, Solar- und Fotovoltaikanlagen sowie Windkraftanlagen Kapfwald/Falkenhöhe.

Gefördert werden Programme zur energetischen Sanierung, Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, Ökoflächen für Ökopunkte und Landschaftspflege sowie die Landwirtschaft; Generationen übergreifend wird die Bedeutung regenerativer Energie im Erhalt von historischen Mühlen aufgezeigt.

In Kooperationen mit mehreren Nachbargemeinden wird die Infrastruktur entwickelt, mit Betriebsführung der Wasserversorgung und Gemeinschaftskläranlage mit Schramberg und Hardt. Mitgliedschaften kommen hinzu im Landschaftserhaltungsverband Rottweil, im LEV Mittlerer Schwarzwald, in Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, Tourismus Kinzigtal, Konus, Leader, Kampagne Solar-Lokal und Sun-Area.

Besondere Initiativen sorgten für Erhaltung ortsbildprägender Baukultur

Besonderheiten prägen das soziale und kulturelle Leben im Dorf, wie das rege Vereinsleben mit großem ehrenamtlichem Engagement bei zahlreichen Veranstaltungen von etwa 40 Vereinen in kultureller und sportlicher Art, sogar mit mehrmaligen Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften. Dorffeste, Kinderferienprogramm "LauterSpaß" und private Gemeinschaftsprojekte, wie Abwassergemeinschaften, eigene Wasserversorgung, Stiftung für Kindergärten und die Seniorenresidenz stärken die Verbundenheit der Generationen im Dorf.

Besondere Initiativen sorgten für die Erhaltung ortsbildprägender Baukultur, wie die Galerie Wilhelm Kimmich im ehemaligen Rathaus und die Generalsanierung des Gemeindehauses aus dem Jahr 1926. Sie gehören zu den baulichen Besonderheiten neben drei Kirchen und Kapellen, dem Gedächtnishaus Fohrenbühl mit Aussichtsturm, alten Hofmühlen, Kapfhäusle und Wegkreuzen.