Reise: Kunstfahrt bietet spannende Einblicke in Historie / Besuche in Brescia, Bergamo und Verona

Seit 2005 finden bei der Erwachsenenbildung der katholischen Kirchengemeinde mehrtägige Kunstfahrten statt. Ziel der diesjährigen Fahrt waren die geschichtsträchtigen und kunsthistorisch interessanten Regionen der Lombardei und Venetien.

Lauterbach. Die Hauptziele wie Mailand mit dem riesigen Dom und den ausufernden Einkaufszonen oder Verona mit seiner Arena und Opernaufführungen sind laut Mitteilung hinlänglich bekannt. Aber wer stand schon einmal vor der gigantischen schneeweißen Grabstätte der Viscontis aus dem 14. Jahrhundert, die noch heute von den Mönchen des Karthäuserorden betreut wird? Oder vor dem Sarg des Kirchenlehrers Augustinus in der romanischen Kirche San Pietro in Ciel d’Oro in Pavia?

Sehenswerte Objekte jenseits der großen Touristenströme

Darin bestand der Reiz der Kunstfahrt, die zu sehenswerten Objekten jenseits der großen Touristenströme führte. Dazu gehörte auf der Hinfahrt das monumentale und figurenreiche Fresco der Passion und Kreuzigung von Bernadino Luini, einem Schüler von Leonardo da Vinci in der Kirche Santa Maria degli Angioli in Lugano.

Danach ging es in Morcote 402 Stufen hinauf. Oben wurden die Teilnehmer mit einem atemberaubenden Blick auf den malerischen Ort und den Luganer See belohnt.

Bergamo und Brescia gehörten zu den nächsten Zielen. Mit der ältesten Standseilbahn Italiens fuhren die Teilnehmer in die geschlossen historische venezianische Altstadt von Bergamo mit dem Grabmal des venezianischen Heerführers Colleoni, der in seinem Wappen seine Manneskraft durch drei Hoden zeigte. Nach dem Besuch der farbenreichen und prunkvollen Kirche Santa Maggiore war den Teilnehmern klar, weshalb die Stadt zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.

Und auch Brescia verdient sich diesen Titel durch sein Museum Santa Giulia, in dem die Kunstfreunde nicht nur die Römerzeit, sondern auch ein mittelalterliches Kloster bewundern konnten.

Dreistündige Führung durch Mailänder Innenstadt hat es in sich

Natürlich durfte auch Mailand mit Burg, Dom und Galerien nicht fehlen, auch wenn die dreistündige Führung bei frühsommerlichen Temperaturen etwas anstrengend war.

Danach verließ die Reisegruppe die Lombardei und wurde durch die fast märchenhafte Insel- und Museumsstadt Mantua überrascht. Höhepunkt war hier der Palazzo de Te. Dort hatte sich der Renaissanceherzog Federico Gonazaga ein Lustschloss erbauen lassen, in dem er sich mit seiner Geliebten Isabella Broschetta vergnügte. Passend dazu gestaltete und schmückte sein Hofmaler Giulio Romano die 16 Räume mit vor Erotik strotzenden Fresken aus.

Ein letzter Höhepunkt erwartete die Reisenden laut Mitteilung in Verona, der Stadt von Romeo und Julia. Bei einer Führung konnten sie den Edelstein der lombardischen Romanik, die Kirche San Zeno Maggiore, in allen Facetten erleben. Nach der Stadtführung und der Mittagspause war es Schluss mit der Kunst. Es ging in das Valpolicella, wo mit einer Weinprobe das fünftägige Kulturprogramm einen gemütlichen Ausklang fand.