Die Gebrüder Thomas (links) und Stefan Glück freuen sich über die besondere Würdigung ihrer Arbeit. Foto: Borho

Wirtschaft: Glück-Lehmbau arbeitet am "Rebmannhaus" mit, das den Denkmalschutzpreis bekommt

Das einstige "Rebmannshaus Eckteil 24" in Sipplingen am Bodensee ist unter den diesjährigen Trägern des Denkmalschutzpreises Baden-Württemberg. Eigentlich keine Nachricht, die in Lauterbach interessiert oder? Doch: Den an den Arbeiten war das Unternehmen Glück-Lehmbau beteiligt.

Lauterbach. Große Freude am Bodensee: Das "Rebmannshaus Eckteil 24" in Sipplingen wurde mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Seinen Teil dazu beigetragen hat auch das Lauterbacher Handwerksunternehmen.

Das Haus, das 1660 errichtet wurde, befand sich in katastrophalem Zustand – zuletzt stand das Kulturdenkmal 15 Jahre lang leer und schon lange gab es keine Unterhaltungsmaßnahmen mehr. Die Familie Möhrle-Schmäh, selbst ein renommierter Zimmereibetrieb am Bodensee, renovierte das Haus mit viel Herzblut und Sachverstand zu einem Schmuckstück.

Der Lauterbacher Betrieb Glück-Lehmbau war maßgeblich für die Projektierung und Durchführung der historischen Lehm- und Putzsanierungen verantwortlich. Jahrhundertealte Lehm-Gefachte mit Weidenruten wurden originalgetreu repariert. Lehmputze und Sumpfkalktechniken kamen hierbei an die Wände und Decken. Die Böden erhielten zum Teil einen aus Stampflehm gebauten Estrich. Aber auch die notwendige moderne Technik eines Hauses wurde durch eine unsichtbare "Lehmwandheizung" und einer Hanf-Wärmedämmung in das alte Gebäude integriert.

Große Freude beim Team

Der Außenputz erhielt einen Naturkalkputz nach altem Vorbild. Groß war die Freude beim Glück-Team darüber, im Rahmen der Auszeichnung mit dem Denkmalschutzpreis ebenfalls eine Anerkennung bekommen zu haben.

Seit Jahren sind die Gebrüder Thomas und Stefan Glück mit ihrer Firma als Maler-, Stuckateur- und Lehmbauer in der Denkmalpflege tätig. Unter anderem wurden bereits gut ein Dutzend historische Schwarzwaldhöfe saniert. Des Weiteren ein 300-jähriger Schweizer "Klausenhof", ein französisches Gutsherren-Château aus dem Jahr 1622 und das Kloster Reichenstein in der Eifel gehören zu den herausragenden Projekten. Die jetzt vorliegende Anerkennung ist ein weiterer Ansporn für das ganze Team, das besondere Handwerk mit Freude und Stolz weiter auszuüben.

Der Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ist eine Auszeichnung für die beispielhafte denkmalpflegerische Leistung, die Privatpersonen für die Erhaltung und Pflege ihres Eigentums erbracht haben. Prämiert werden Gebäude, die innen wie außen denkmalpflegerisch erhalten, gepflegt und – soweit notwendig – erneuert wurden. Mit dem Preis wollen die beteiligten Partner – der Schwäbische Heimatbund, der Landesverein Badische Heimat und die Wüstenrot Stiftung – nach eigenen Angaben ein Zeichen für mehr Engagement bei der Erhaltung und Renovierung von Kulturdenkmalen und Altbauten setzen. Denkmalpflegerisch beispielhaft können bei Erhaltungsarbeiten und auch bei Veränderungen nur Maßnahmen sein, die das Gebäude in seinem historisch gewachsenen Erscheinungsbild so weit als möglich bewahren und damit ein Stück Geschichte erhalten.

Alle zwei Jahre werden dabei bis zu fünf Preisträger ausgezeichnet. 2018 gehörte der Junghans-Terrassenbau in Schramberg zu den Ausgezeichneten.