Das "Walled Off Hotel" des britischen Künstlers Bansky steht in Bethlehem direkt neben der Sperrmauer. Foto: Hekler Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Hans und Edelgard Hekler berichten über Palästina

Lauterbach. " Palästina nach 50 Jahren Besatzung" – unter diesem Motto haben der UBL-Ehrenvorsitzende Hans und seine Frau Edelgard Hekler im Rahmen der Versammlung der Unabhängigen Bürger Lauterbach (UBL) von ihrer Reise in den Nahen Osten berichtet.

Mit vielen Fotos stellten die Referenten die schwierige Situation dar, in der die Palästinenser nach wie vor leben müssten. Zu Beginn des Vortrags ging Edelgard Hekler auf die geschichtliche Entwicklung in Palästina ein. Vom 1947 von der UN-Generalversammlung beschlossenen Teilungsplan über die Ausrufung des Staates Israel 1948 bis zum Sechs-Tage-Krieg 1967 veranschaulichte Hekler die schwierige Situation.

Die derzeitige Lage sei geprägt von Misstrauen und Ungleichbehandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. So gebe es farblich unterschiedliche Auto-Kennzeichen, bei Kontrollstellen würden ausschließlich palästinensische Fahrzeuge kontrolliert. Die israelische Militärverwaltung könne willkürlich Tiefbrunnen stilllegen und der gegen das Völkerrecht und die UN-Resolution verstoßende Siedlungsbau der Israelis führe dazu, dass die Lebensgrundlagen der verbliebenen Palästinenser vernichtet würden. Beeindruckend waren für die Zuhörer in diesem Zusammenhang die Bilder, auf denen eine neun bis zwölf Meter hohe Mauer zu sehen war, die das palästinensische Gebiet durchschneidet.

Bereits die Einreise nach Palästina sei schwierig gewesen, da diese nur über den israelischen Flughafen erfolgen konnte. In der Reisegruppe sei eine Touristin palästinensischer Abstammung dabei gewesen, die intensiv von den Grenzbeamten kontrolliert wurde, was eine Verzögerung der Einreise der Reisegruppe zur Folge hatte.

Die seit 50 Jahren andauernde militärische Besatzung sowie die vorsätzliche Ausdehnung der Siedlungen hätten zu katastrophalen Lebensbedingungen für die Menschen der Region geführt. So stehe einem Palästinenser pro Tag zwischen 30 bis 50 Liter Wasser zu, Israelis könnten 220 Liter täglich verbrauchen.

Die Unterbringung während der Reise erfolgte bei palästinensischen Familien, so dass Hans und Edelgard Hekler auch Einblicke in das Alltagsleben der Menschen bekamen. In Begegnungen mit Gruppen, darunter einige, denen sowohl Israelis wie Palästinenser angehören, konnten die Reisenden erfahren, dass es auch in Israel Widerstand gegen die Besatzungspolitik gibt.

Auch unter schwierigsten Bedingungen versuche vor allem die Jugend, das Beste aus der Situation zu machen. Viele seien gut ausgebildet, hätten aber wenige Chancen eine vernünftige Arbeit zu finden. Überall seien Grenzen, Zäune und Mauern, die erst überwunden werden müssten.