"Luftkurort": Rat diskutiert über Kosten

Lauterbach. Ist das Prädikat "Luftkurort" noch zeitgemäß für die Gemeinde Lauterbach? Diese Frage stellte Gemeinderat Hardi Faißt in der jüngsten Ratssitzung am Montag. Bei der Beratung des Haushaltsplans 2018 (siehe obenstehender Bericht) störte er sich an den Kosten von 8000 Euro, die für die Überprüfung des Prädikats durch den Deutschen Wetterdienst im kommenden Jahr fällig werden.

Seine Begründung: Lauterbach habe keinen Kurbetrieb mehr und auch kein Kurhaus. Es kämen zwar viele Touristen in den Ort. Er bezweifle allerdings, ob man für sie dieses Prädikat brauche. Bürgermeister Norbert Swoboda argumentierte, die Bezeichnung "Luftkurort" stelle kein Auslaufmodell dar und habe immer noch ihren berechtigten Stellenwert. Ob dadurch mehr Gäste nach Lauterbach kämen, lasse sich schlecht ausrechnen.

Rat Ansgar Fehrenbacher dachte in eine andere Richtung. Gerade durch die aktuellen politischen Diskussionen um die Luftreinhaltung in Städten und drohende Fahrverbote gewinne das Prädikat seiner Meinung nach noch an Bedeutung dazu. Es sollte deshalb daran festgehalten werden.

Rätin Doris Moosmann sagte, man müsse sich grundsätzlich mal die Frage stellen, wie die Gemeinde künftig in Sachen Tourismus auftreten wolle. Beispielsweise habe die Anzahl von Sternen in der Ausstattung einer Unterkunft bei den Feriengästen weniger Aussagekraft als kulturelle Angebote, äußerte sich Moosmann.

Ausschuss setzt sich mit der Thematik auseinander

Um die Beratungen des Haushaltsentwurfs nicht in die Länge zu ziehen, verwies der Bürgermeister das Thema in den Ausschuss, in dem darüber diskutiert werden soll.

Die Haushaltsstelle 6010 im Unterabschnitt Tourist-Information (Werbung) blieb der Ansatz von insgesamt 38 000 Euro, in den die 8000 Euro für die Überprüfung des "Luftkurort"-Prädikats enthalten sind, bestehen.