Forschung: Stärkere touristische Nutzung denkbar / Wilfried Kromer ist sicher: Eigenvitalität steigt

Der Boschel steckt voller Energie, die Besucher auf sich wirken lassen können: Davon ist Wilfried Kromer überzeugt, der den Berg im Sulzbachtal zu seinem Forschungsprojekt erkoren hat.

Lauterbach-Sulzbach. Der Bauingenieur und Berufsschullehrer im Ruhestand widmet sich spätestens seit seiner Pensionierung gemeinsam mit Ralf Determeyer diesem Vorhaben. Dabei gehe es unter anderem um die geometrischen Zusammenhänge von Bergen.

"Es gibt eine gerade Linie, die sich vom Schauinsland über den Kandel bis zum Großen Hundskopf zieht", so der gebürtige Schramberger Wilfried Kromer. Die Gipfel des Schwarzwalds seien einst bis zu 1000 Meter höher gewesen, bevor durch tektonische Verschiebungen das Rheintal entstanden sei. Das Kinzigtal sei ein Riss im Schwarzwald.

Eisenhaltiger Buntsandstein

Der Boschel hingegen sei ein Hotspot in Sachen Erdenergie, der über stark gepresstes Gestein verfüge. Daher sei er auch als Kegel stehen geblieben, als das Sulzbachtal im Laufe der Zeit durch Erosionen ausgearbeitet worden sei. Geologen sprechen von dem Boschel als einem Zeugenberg, der stehen blieb, während daneben alles nach und nach erodierte. Ähnliches lasse sich beispielsweise bei den Bergen Hohenzollern oder Achalm beobachten.

Ebenfalls spannend: Durch einen Durchbruch bei Lauterbach – der vor Tausenden vor Jahren stattgefunden habe – fließe das Wasser in Richtung Schiltach ab, zuvor sei es in die Eschach geflossen, so Kromer.

Der Boden am Boschel besteht aus Buntsandstein, der eisenhaltig ist. Deshalb erscheint der Boden rötlich. Die Form als Zeugenberg sei geeignet, um elektromagnetische und Astroenergie zu sammeln. "Wer zu viele Runden auf dem Boschel dreht, dem wird es schwindlig", sagt Kromer. Auf dem Gipfel könne man aufgrund der hohen Energiekonzentration daher höchstens zehn Minuten verweilen.

Die Energie des Berges übertrage sich auf die Menschen. Die Eigenvitalität steigere sich bei einem Aufenthalt, ist er sich sicher. Das lasse sich auch messen. So könne man sich mit einem Besuch des Boschels psychisch und physisch etwas Gutes tun, das Immunsystem stärken und das Wohlbefinden erhöhen.

Dass so etwas wissenschaftlich umstritten ist, ist auch Kromer klar. Allerdings wandle sich das derzeit. So gibt es an der Uniklinik Freiburg mittlerweile eine Abteilung für Komplementärmedizin, die sich mit solchen Themen wissenschaftlich beschäftige.

Auch für den Tourismusort Lauterbach soll der Boschel künftig eine stärkere Rolle spielen. So seien Vital- und Gesundheitswanderungen am Boschel denkbar oder auch das sogenannte "Waldbaden". Der Yoga-Pfad existiert dort bereits seit geraumer Zeit.

Martin Veith vom Ausschuss für Tourismus und Freizeit bestätigt, dass die Gemeinde Interesse habe, den Boschel künftig stärker zu vermarkten und hierzu mit Wilfried Kromer in Kontakt stehe. "Die Gespräche dazu laufen, in den nächsten Wochen und Monaten wollen wir hierzu Entscheidungen treffen", sagt Veith.