Liedermacherin Laura Braun im Festspielhaus. Foto: Stadler

Liedermacherin Laura Braun präsentierte in Simmersfeld ihr Debütalbum „Vom Weg ab“.

Laura Braun spielte gleichzeitig mit links Klavier und mit der rechten Hand Melodica. Sie sang mit kraftvoller Stimme melancholische Chansons aus ihrem ersten Album auf der Bühne des Festspielhauses Simmersfeld.

Auf Einladung der Kulturwerkstatt gewährte die Liedermacherin aus Freiburg einen Einblick in ihre breite Gefühlswelt. Ein musikalischer Abend mit einer Ausnahmekünstlerin.

Facettenreich und mit gnadenloser Authentizität präsentierte die gänzlich in Schwarz gekleidete und „behütete“ Laura Braun am Klavier ihre Lieder mit Tiefgang. Die Geschichten ihres Debütalbums stecken voller Emotionen und Leidenschaft, sie stimmen nachdenklich und sind dabei mal anklagend, mal liebevoll oder humorvoll.

Ihre Songs tragen Titel, wie „Die Welt“, „Am Ende wird alles schlecht“ oder „Im Heute sein“, „Sterben“ und „Auf und davon“. Zusammen sind sie in ihrem noch zu veröffentlichenden Studioalbum „Vom Weg ab“ zu finden. Die 2022 mit dem Kleinkunstförderpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnete deutschsprachige Liedermacherin erzählte Geschichten, ihre eigenen Geschichten, sprach dazu über ihre Kindheit und die ärmlichen Verhältnisse in dieser Zeit.

Drei Jobs, aber keine Zeit für Kinder

Hierzu brachte sie das Lied „Nullsummenspiel“ mit, wonach ihre Mutter drei Jobs, aber keine Zeit für die Kinder hatte. Und das ebenso wenig wie Geld für Urlaub. „So ist das Leben, so ist das eben – und vielleicht kannst du eines Tages ein Lied darüber schreiben“, lautete die Antwort der Mutter auf die Frage, warum alle anderen Kinder mehr haben. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag äußerte sie sich zur Gewissheit, dass alles vorübergeht, auch die zehn Jahre zurückliegenden Depressionen und fragte sich, wie lebt man ein gutes Leben. Vieles, so Braun, hänge von dem Glückslos ab, wo wir geboren werden.

Dazu sang sie ihr Lied „Auf die Welt“, der sie bei ihrer Geburt ein lächelndes Gesicht zeigte. Sie begibt sich auf ihrer musikalischen Reise durchs Leben auf die Suche nach den Farben des Lebens. In „Ode an Dich“ bekennt sie sich zu ihrem brennenden Herzen, obwohl ihr die Worte, die sie gerne hören möchte, nicht gesagt werden.

Mit dem Song „Sterben“ stellte sie sich der Frage, was passiert, wenn sie die Welt verlässt und ihr nur einen Haufen Müll hinterlässt, die Welt dann immer noch nicht besser ist als sie vorher war.

Ein alter Tagebucheintrag hat sie zu dem Titel „Ruhe, Raum und Zeit“ und der Flucht vor sich selbst inspiriert.

Aufbruch in neue Welt

Mit „Auf und davon“ ließ sie während des letzten Songs alles hinter sich, besang den Aufbruch in eine neue Welt, die sie bereisen und begreifen will, ein neues Leben das anbricht, während das alte Spuren in ihrem Gesicht hinterlässt.

Und wie schon bei Pippi Langstrumpf lautet dabei eine Textzeile „mach mir die Welt, wie sie mir gefällt, lalala…“

Mit der Zugabe besang sie die Liebe, von der gesagt werde, sie mache glücklich, froh und frei. „Aber nur, wenn man nicht verrückt ist“, so der Kommentar von Laura Braun.