Larissa Salcher ist die neue Weinkönigin. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Eine Handvoll junger Weinexpertinnen hofft alljährlich, Württembergs Wein für ein Jahr präsentieren zu dürfen. Doch bei der Frage, wer sich am Ende durchsetzt, zählt nicht nur das Wissen ums Getränk.

Württemberg hat eine neue Weinkönigin. In Massenbachhausen (Kreis Heilbronn) setzte sich Larissa Salcher aus Bretzfeld (Hohenlohekreis) bei der Wahl am Donnerstagabend gegen vier weitere Bewerberinnen durch. Die 23-Jährige wird den württembergischen Wein zwölf Monate lang repräsentieren. Ihr zur Seite stehen die Weinprinzessinnen Jule Mayr (23) aus Sachsenheim und Vivien Jesse (24) aus Löchgau (beides Kreis Ludwigsburg).

Insgesamt fünf junge Frauen hatten sich am Abend Hoffnungen gemacht auf die Krone und die Nachfolge der bisherigen Weinkönigin Carolin Golter. Bei der Wahl wurden die Kandidatinnen von einer Jury in mehreren Fragerunden auf ihr Wissen rund um den Wein und auf ihr Auftreten geprüft.

Weinmarketing und Management in Heilbronn studiert

Salcher ist gelernte Winzerin und studiert Weinmarketing und Management in Heilbronn. Mit ihrer Erfahrung als Hohenloher Weinkönigin wolle sie gleichermaßen Weinliebhaber und neue Zielgruppen von regionalen Weinen überzeugen, sagt sie. In ihrem Lebenslauf gibt die neue Hoheit der württembergischen Winzer an, sich für die Feuerwehr und im Musikverein zu engagieren, sie wandert gerne und fährt Ski.

Als Weinkönigin dürften sie und die Prinzessinnen viel unterwegs sein: Hinter den scheidenden und vor den neuen Hoheiten liegt laut Weinbauverband „ein aufregendes und intensives Jahr“ mit über 200 Veranstaltungen im Bundesgebiet und teils im europäischen Ausland.

Württemberg ist das viertgrößte deutsche Weinbaugebiet und nach Verbandsangaben das einzige, in dem mehr Rotwein als Weißwein erzeugt wird. Zu den gängigsten Rebsorten zählen neben der schwäbischen Spezialität Trollinger bei den Roten Schwarzriesling, Lemberger und Spätburgunder. Bei den weißen Gewächsen sind es vor allem Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner, Grauburgunder und Kerner. Insgesamt stehen die Reben auf rund 11 500 Hektar, aufgeteilt in 17 Großlagen und 210 Einzellagen.