Der TSV Nusplingen und die TSG Balingen II werden direkt am ersten Spieltag der neuen Landesliga-Saison aufeinandertreffen. Foto: Kara

Ab der Saison 2023/24 wird sich für die Landesligisten aus dem Bezirk Zollern einiges ändern. Beim diesjährigen Staffeltag wurde unter anderem natürlich auch über die bevorstehende wfv-Reform diskutiert.

Wie bereits im Vorfeld abzusehen gewesen war, gab es beim diesjährigen Staffeltag der Landesliga 4, der am Dienstagabend in Mengen stattfand, ein großes Thema, das alle anderen in den Schatten stellte: die inzwischen vom Württembergischen Fußballverband (wfv) beschlossene Reform der Verbands- und Spielklassenstruktur.

Modell "1-4-12c"

Im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages im Mai wurde die Einführung des sogenannten Modells "1-4-12c" mit einer Mehrheit von fast 80 Prozent besiegelt. Ab der Saison 2024/25 soll es demnach nur noch zwölf statt wie bisher 16 Bezirke (und Bezirksligen geben). Das hat unter anderem zur Folge, dass die bisherigen Bezirke Zollern und Schwarzwald ein neues Spielgebiet bilden sollen. Für die Landesligisten aus Zollern bedeutet dies den Umzug von der Staffel 4 in die Staffel 3.

"Absolute Zustimmung"

Doch wie sieht das Stimmungsbild der Klubs aus, nun da die Reform beschlossene Sache ist? "Ich habe absolute Zustimmung von Seiten der Vereinsvertreter erlebt", erzählt Staffelleiter Andreas Schele von einem harmonischen Staffeltag. Gerade für die Zollern-Teams lägen die Vorteile der neuen Bezirksstruktur und des damit verbundenen Umzugs auf der Hand. "Aus meinen Gesprächen mit den Vereinen in den letzten Jahren kenne ich diesen Wunsch natürlich schon länger. Da wurden häufig Fragen gestellt wie ›Warum fahren wir so oft quer durch’s Land?‹. Die kürzeren und geschickteren Verkehrswege in der Staffel 3 werden von den Klubs definitiv begrüßt", so Schele.

Sechs Landesligisten

Es wird also der Beginn eines neuen Zeitalters für den Bezirk Zollern werden, der in der kommenden Saison 2022/23 gleich mit sechs Teams in der Landesliga 4 vertreten sein wird: dem FC 07 Albstadt, dem SV Dotternhausen, der TSG Balingen II, dem TSV Nusplingen, dem TSV Straßberg und dem TSV Trillfingen. "Das bestehende Spielsystem hält den Anforderungen eines fairen, leistungsorientierten Wettbewerbs nicht länger stand. Wir müssen jetzt handeln, um ein starkes, faires und nachhaltiges Fußballangebot in Württemberg sicherzustellen", hatte wfv-Präsident Matthias Schöck im vergangenen Jahr die Notwendigkeit der nun beschlossenen Reform unterstrichen.

Kritik an Auf- und Abstiegsrunde

Neben dem regen Austausch über die neuen Strukturen und ihre Folgen wurden auf dem Staffeltag in Mengen auch die abgelaufene Saison und ihre coronabedingten Besonderheiten Revue passieren lassen. Dabei kamen die Vereinsvertreter zu einem eindeutigen Schluss: "Das alternative Spielsystem wurde ganz klar nicht als zukunftsfähiges Konzept eingeschätzt", berichtet Andreas Schele.

Die Notlösung in Form einer Auf- und Abstiegsrunde habe zwar auch ihre Vorteile gehabt – zum Beispiel die niedrigere körperliche Belastung und die Spannung für Zuschauer – doch insgesamt hätten die negativen Punkte in der Nachbetrachtung klar die Oberhand gehabt, so Schele: "Gerade die wirtschaftlichen Folgen der gestrafften Saison haben den Vereinen natürlich wehgetan."

Lokalschlager am ersten Spieltag

Auch wenn im Rahmen des Staffeltags auch schon die ersten Absprachen zwischen den Vereinen in Sachen Spielverlegungen stattgefunden haben, steht der Spielplan für die Saison 2022/23 vorerst fest. Der erste Spieltag, an dem direkt das Zollern-Derby zwischen der TSG Balingen II und dem TSV Nusplingen ansteht, wird am 6. und 7. August stattfinden. Die Vorrunde endet am 19. November mit dem 17. Spieltag, ehe vor der Winterpause (5. Dezember bis 4. März) noch zwei Rückrundenspieltage anstehen. Die Rückrunde wird mit dem 34. Spieltag am 10. Juni beendet sein.