Mehrere Sicherheitskräfte müssen sich vor dem Amtsgericht verantworten. Foto: ©Wayne H - stock.adobe.com

Fünf Sicherheitskräfte, die in der Landeserstaufnahmestelle Sigmaringen einen Bewohner ohne Grund geschlagen haben sollen, müssen sich vor Gericht verantworten.

Sigmaringen - Wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft Hechingen Anklage gegen fünf Angeschuldigte im Alter zwischen 25 und 50 Jahren aus den Landkreisen Zollernalbkreis, Sigmaringen und Schwarzwald-Baar-Kreis zum Amtsgericht Sigmaringen erhoben.

Den Angeschuldigten wird in der Anklageschrift zur Last gelegt, am 31. August 2021 in der Landeserstaufnahmeeinrichtung Sigmaringen (Lea) als Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes auf einen dortigen Bewohner eingeschlagen und eingetreten zu haben – ohne dass es dafür einen rechtfertigenden Grund gegeben hätte.

Nach den polizeilichen Ermittlungen war es in der Tatnacht mehrfach zu Ruhestörungen gekommen, an denen auch der später geschädigte Bewohner beteiligt gewesen sein soll und bei denen ein Teil der Sicherheitsmitarbeiter jeweils eingreifen und für Ruhe sorgen musste. Gegen 4.15 Uhr wollte der Geschädigte vor einem Gebäude eine Zigarette rauchen. Es soll dabei zu einem verbalen Disput zwischen dem Geschädigten und einem Angeschuldigten gekommen sein, in dessen Verlauf einer der Angeschuldigten dem Geschädigten ohne rechtfertigenden Grund mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben soll. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Geschädigte zu Boden gegangen sein. Die Angeschuldigten sollen ihn an Händen und Beinen fixiert und dabei auch geschlagen und getreten haben. Der Geschädigte erlitt Prellungen im Gesicht und Schürfwunden am ganzen Körper.