Ein Lamborghini-Fahrer wurde in Villingen von der Polizei kontrolliert – nun landete er vor Gericht. Foto: Pixabay/Ernie A. Stephens

Mit einem 600 PS-starken Lamborghini war ein 30-Jähriger im vergangenen November lautstark in Villingen unterwegs. Mit der anschließenden Kontrolle zeigte er sich nicht einverstanden – dumm war nur, was er anschließend gemacht hat.

Es ist ein durchaus ungewöhnlicher Fall, der vor dem Amtsgericht in Villingen-Schwenningen verhandelt wurde: Im Mittelpunkt stand ein 30-Jähriger, der im vergangenen November auf der Villinger Goldenbühlstraße mit dem Lamborghini seines Autohauses unterwegs war.

Dabei hatte er offenbar die Leistungsfähigkeit seines 600 PS-starken Boliden testen wollen – denn wie die Polizei damals in einer Mitteilung erklärte, sei er „mit hoher Beschleunigung und entsprechender Geräuschkulisse“ unterwegs gewesen.

Zwei Polizeibeamte hatten dies beobachtet und den Mann daher angehalten. Dies war offensichtlich aber so gar nicht nach dem Geschmack des 30-Jährigen. Während die Beamten den italienischen Sportwagen eine Kontrolle unterzogen, hielt er mit seiner Handykamera drauf. Nicht nur das: Er unterlegte das Video mit unflätigen Bemerkungen, machte sich über die Polizeikontrolle und die Beamten lustig.

500 000 Aufrufe bei Tiktok

Die Dummheit folgte aber kurz darauf. Denn der Mann stellte das Video anschließend über die Plattform Tiktok ins Netz. Und das ging natürlich viral. Über seine mehr als 5000 Follower verbreitete sich das Video in Windeseile, innerhalb von wenigen Tagen gab es rund 500 000 Aufrufe.

So bekamen offenbar auch die beteiligten Polizeibeamten von den Aufnahmen Wind und stellten daraufhin Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz. Denn: Die Sequenz wurde, wie es im betroffenen Paragrafen heißt, „ohne Einwilligung des Abgebildeten“ im Internet hochgeladen und verbreitet. Einen darauf erfolgten Strafbefehl hatte der 30-Jährige aufgrund eines seiner Meinung nach nicht angemessenen Bußgelds nicht akzeptiert. So hatte die Staatsanwaltschaft zunächst 30 Tagessätze zu je 200 Euro festgesetzt – in Summe 6000 Euro.

30-Jähriger ist geständig

Das Amtsgericht beraumte deshalb eine öffentliche Hauptverhandlung ein. Dabei wurde schnell klar: Der 30-Jährige ist geständig, es ging ihm lediglich um die Höhe der Strafe. Wie sein Verteidiger erklärte, sei es „reine Dummheit“ und „Imponiergehabe“ gewesen, das Video hochzuladen. Zudem sei er sich nicht bewusst gewesen, dass er sich dadurch strafbar machte.

Vor Gericht kam dem Lamborghini-Fahrer demnach nicht nur sein Geständnis zugute, sondern auch die Tatsache, dass er die Aufnahmen unverzüglich löschte und sich anschließend bei den betroffenen Polizeibeamten entschuldigte. Die Staatsanwaltschaft forderte vor Gericht 30 Tagessätze zu je 160 Euro, der Verteidiger plädierte dafür, sowohl den Satz als auch die Höhe zu reduzieren.

Strafe von 3200 Euro

Dem kam am Ende auch das Gericht nach: Der 30-Jährige muss für seine Dummheit 3200 Euro berappen (20 Tagessätze zu 160 Euro) – er beteuerte zudem bei seinem letzten Wort, dass es ihm Leid tue und er seine Lehre aus der Angelegenheit gezogen hätte. Übrigens: Auch seine Fahrt mit dem Lamborghini brachte ihm eine Anzeige wegen des Verursachens von vermeidbarem und unnötigem Lärm ein.