Bei der Durchsuchung der Wohnung war ein Spezialeinsatzkommando der Polizei im Einsatz. (Symbolbild) Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Ein 53-Jähriger taucht in Militäruniform und mit einem Plastikgewehr in einer Flüchtlingsunterkunft auf und fordert einige Bewohner auf, ihre Ausweise zu zeigen. Die Polizei kann den Tatverdächtigen ermitteln. Er befindet sich zurzeit im Ausland. Die Einzelheiten.

Ein 53 Jahre alter Mann soll Mitte September maskiert sowie in Militäruniform in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) aufgetaucht sein. Bewaffnet gewesen sei er mit einer Art Sturmgewehr aus Plastik, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Wortlos soll der 53-Jährige gegen mehrere Zimmertüren geklopft haben. In einem Zimmer soll er die Bewohner aufgefordert haben, ihre Ausweise zu zeigen. Er habe diese wieder zurückgegeben und das Gebäude verlassen. Gegen den Tatverdächtigen, der sich derzeit im Ausland aufhält, wurde ein Strafverfahren eingeleitet wegen Nötigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat oder Radikalisierung gebe es nicht.

Der Mann will sich nach seiner Rückkehr aus dem Ausland bei der Polizei melden

Wenige Tage nach dem Vorfall durchsuchte die Polizei die Wohnung des Mannes, der nicht anwesend war. Mit im Einsatz war ein Spezialeinsatzkommando der Polizei, da unbekannt war, ob der Mann scharfe Schusswaffen besitzt. In der Wohnung wurden eine militärische Uniform, militärische Ausrüstungsgegenstände und ein Plastiknachbau eines US-Sturmgewehrs gefunden. Die Beweismittel wurden beschlagnahmt.

Weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei führten auf die Spur des 53-Jährigen aus dem Raum Laichingen, der aber zu diesem Zeitpunkt bereits im Ausland war. Man habe mit ihm Kontakt aufnehmen können, sagte ein Polizeisprecher. „Dieser räumte den Sachverhalt ein und gab an, dass er Bilder von sich in militärischer Bekleidung und Ausrüstung für Statusbilder habe anfertigen wollen. Er will sich nach seiner Rückkehr aus dem Ausland mit der Polizei in Verbindung setzen“, hieß es in einer Mitteilung.