Großveranstaltungen wie hier bei der Chrysanthema stehen im Raum Lahr auf der Kippe. Foto: LZ-Archiv

Pandemie: Großveranstaltungen sind auch in diesem Jahr schwer vorstellbar / Ausblick der LZ-Redaktion

Lahr und Region - Wegen der Coronakrise sind 2020 Feste und Feiern reihenweise abgesagt worden. Und in diesem Jahr? Wir werfen einen Blick auf bekannte Veranstaltungen der Region, die in den kommenden Monaten auf der Kippe stehen.

Wie steht es um die Feste in diesem Jahr? 

Fast alle Menschen lieben Feste und Feiern. Sie ermöglichen Begegnungen mit anderen, sind angenehme Unterbrechungen des Alltags, stärken das Wir-Gefühl. Vor allem bringen sie einfach Freude und Spaß. Das alles fehlt nun bereits seit einem Jahr. Und vermutlich auch noch längere Zeit, denn die Infektionszahlen sind unverändert hoch.

Deshalb gilt auch in der Lahrer Innenstadt von 8 bis 20 Uhr eine Maskenpflicht. Wie soll dann aber dort am 24. Juli ein Stadtfest mit Tausenden Besuchern gefeiert werden, die dicht an dicht stehen? Doch nicht nur dieses Event ist stark gefährdet, wie unsere Ausblick zeigt.

Chrysanthema Lahr 

Die Chrysanthema ist Teil eines Acht-Punkte-Plans, mit dem OB Markus Ibert dem Einzelhandel helfen will. Das zeigt schon, welch hohe Bedeutung die Blumenschau vom 23. Oktober bis 14. November hat, die bereits jetzt geplant wird. Die Blumen sind bestellt, Künstlerauftritte schon reserviert worden. Tipp: Chrysanthemen gibt’s im Herbst in jedem Fall in der Stadt zu sehen, bei ungünstigem Verlauf der Pandemie ohne Kulturprogramm.

Weinfest Kippenheim 

Im Vorjahr wurde das Kippenheimer Weinfest abgesagt. Ob es nun am 11. und 12. September 2021 gefeiert werden kann? Bürgermeister Matthias Gutbrod kann es nicht abschätzen. Einen Austausch mit den Vereinen habe es dazu noch nicht gegeben. "Wenn es risikofrei möglich ist und die Vereine es stemmen können, werden wir es durchziehen", verspricht er. Seine große Hoffnung sei, dass bis Juni/Juli alle durchgeimpft seien.

Stadtfest Lahr 

Zum Stadtfest mit Fest der Kulturen am Samstag, 24. Juli, "verwandeln sich die Straßen und Plätze der Innenstadt in einen bunten Reigen aus Konzerten, Kulturveranstaltungen und kulinarischen Köstlichkeiten", so die Ankündigung. Doch daran dürften nur große Optimisten glauben. Auch OB Ibert hat sich bereits skeptisch geäußert, ob es das Stadtfest geben kann. Die Entscheidung über eine mögliche Absage soll der Gemeinderat fällen.

Kätterlesmarkt Seelbach

Auf der Homepage der Gemeinde Seelbach läuft der Countdown für den Katharinenmarkt vom 20. bis 22. November. Was gegen die Austragung spricht: Der Kätterlesmarkt zieht Menschenmassen an – schlecht in Zeiten einer Pandemie. Was dafür spricht: Bürgermeister Thomas Schäfer will das größte Fest im Schuttertal kein zweites Mal ausfallen lassen. Die Gemeinde hatte bereits letztes Jahr sehr lange bis zur Absage gewartet. Ausgang offen.

Frie Night Friesenheim

"Da es absolut nicht absehbar ist, was in naher Zukunft aufgrund der Pamdemie erlaubt ist und was nicht, sind wir gezwungen, die ›Frie Night‹ am 25. Juni abzusagen", sagt Mark Arnold von der Friesenheimer Werbegemeinschaft. Hoffnung gebe es aber noch für die Gewerbeschau Nova am 11. September. Am Mittwoch setze sich der Vorstand zusammen und werde abwägen, ob und in welcher Form die Nova stattfinden kann.

Stadtfest Ettenheim

Das Ettenheimer Stadtfest findet nur alle fünf Jahre statt. Eigentlich hätte es am 18. und 19. Juli 2020 gefeiert werden sollen, wurde dann aber auf 2021 verschoben. Jedoch: Vor 2022 sieht Wolfgang Spengler, Amtsleiter Wirtschaftsförderung und Digitalisierung, keine Chance, das Fest, das jedes Mal Zehntausende Besucher anzieht, zu feiern. "Wenn es Corona zulässt, machen wir dieses Jahr aber noch eine kleinere Aktion", verspricht er.

Kaiserbergfest Ringsheim

Das Kaiserbergfest am 3. Oktober richten Ettenheim, Ringsheim und Herbolzheim jedes Jahr gemeinsam aus. Die Weinkommunen feiern ihre Einheit mit einer Sternwanderung und dem Fest auf dem Heuberg. Ob es dieses Jahr stattfinden wird, könne man frühestens ab dem Sommerferien abschätzen. "Aber wir hoffen es", erklärt Wolfgang Spengler, Amtsleiter Wirtschaftsförderung und Digitalisierung der Stadt Ettenheim.

Firmenlauf Lahr 

Einmal fand er im Seepark mit 1800 Läufern schon live statt, voriges Jahr nur virtuell. Und wie der 3. Lahrer Firmenlauf am 16. Juli über die Bühne gehen wird, weiß Veranstalter Ralf Niedermeier noch nicht. Klar ist aber: Es wird auf alle Fälle gelaufen. Eine "Corona-Ampel" soll je nach Situation zeigen, was möglich ist: Mit Zuschauern und Party, ohne Gäste und ganz begrenzt oder nur jeder Läufer für sich. Niedermeier: "Wir nehmen, wie’s kommt."

Holzfällermeisterschaften Schuttertal

Das Problem bei den Holzfällermeisterschaften ist, dass sie dem RSV Schuttertal eine mehrmonatige Planung abverlangen. Dafür braucht es langfristige Sicherheit, die es jetzt schwerlich gibt. Hinzu kommen mögliche Einreisesperren für ausländische Teilnehmer. Im Vorjahr sagte der RSV das Fest deshalb bereits früh ab, im April. Jetzt sollen die Meisterschaften vom 31. Juli bis 2. August ausgetragen werden – fraglich, ob es so kommt.

Oberrhein-Messe Offenburg

Mit rund 80 000 Gästen jährlich ist die Oberrhein-Messe ein echter Besuchermagnet. Momentan plane man mit der Veranstaltung, erklärt Alexander Fritz von der Messe Offenburg/Ortenau im Gespräch mit unserer Zeitung. "Ob wir sie durchführen dürfen, wissen wir nicht", das werde auf politischer Ebene entschieden, weist er auf Unwägbarkeiten hin. Geplant ist die Großveranstaltung vom 25. September bis zum 3. Oktober.