Die freien Impfungen jeweils am Wochenende im Bürgerpark sind von vielen Menschen wahrgenommen worden. Foto: Baublies

Corona: Immunisierungen im Bürgerpark sollen nach Ausstieg des Kreises weitergehen

Lahr - Nachdem der Kreis sein mobiles Impfteam nicht mehr in den Bürgerpark schickt, will die Stadt dieses Angebot nun unter eigener Regie fortführen. Die Verwaltung ist deshalb zurzeit in Gesprächen mit Lahrer Hausärzten.

Am Wochenende war das mobile Impfteam des Kreises zum letzten Mal in der Kita Plus im Bürgerpark, um Menschen gegen das Coronavirus zu immunisieren. Das Angebot war gestartet worden, nachdem das Impfzentrum in der Rheintalhalle seinen Betrieb eingestellt hatte. Die Resonanz im Bürgerpark hat gestimmt, zwischen 100 und 160 Menschen kamen dort pro Termin vorbei, um sich eine Spritze gegen Covid-19 setzen zu lassen.

Das niederschwellige Angebot – Impfen ohne vorherige Anmeldung – soll beibehalten werden, künftig aber unter der Regie der Stadt Lahr. Man sei deshalb im Austausch mit Lahrer Hausärzten, sagte OB Markus beim Pressegespräch im Nachgang der Gemeinderatssitzung am Montag.

Es geht darum, Mediziner zu finden, die bereit sind, dort in ihrer Freizeit Impfungen vorzunehmen. Ob es bereits am kommenden Wochenende klappt, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall wolle man die gewohnten Betriebszeiten beibehalten, so Ibert. In der Kita Plus im Bürgerpark sollen also auch künftig jeweils freitags von 17 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 16 Uhr Impfungen gesetzt werden.

Einen gravierenden Unterschied zur bisherigen Praxis soll es indes geben – künftig sollen dort auch Jugendliche ab zwölf Jahren immunisiert werden. Das war bis jetzt anders, bisher waren die Einladungen zu den freien Impfungen im Bürgerpark mit der Einschränkung versehen, dass Kinder von zwölf bis 15 Jahren nur im Impfzentrum in Offenburg oder von Kinder- beziehungsweise Hausärzten immunisiert werden – aber nicht im Bürgerpark.

Die Stadt Lahr will das ändern, vorausgesetzt, es lässt sich organisatorisch stemmen, wie es aus dem Rathaus heißt. Denn Kinder, die geimpft werden wollen, müssten von beiden Eltern begleitet werden. Es genüge nicht, dem Nachwuchs eine schriftliche Einverständniserklärung mitzugeben. Damit sei aber ein zusätzlicher administrativer Aufwand verbunden, für den es auch Personal brauche, so die Stadt.

Nach Ansicht von Christine Marrek, die den Lahrer Gesamtelternbeirat leitet, hätten die Impfungen für Zwölf- bis 15-Jährige schon viel früher kommen müssen. Sie verweist sie auf ein Schreiben des Sozialministeriums vom 25. August, in dem eine Impfempfehlung für Kinder ab zwölf ausgesprochen werde. Darin werde auch gesagt, dass Impfaktionen an Schulen durch mobile Impfteams möglich sind. "Wir können nicht nachvollziehen, warum diese Empfehlung bisher nicht umgesetzt wurde bei den Impfaktionen an Schulen und im Bürgerpark", so Marrek. "Die Information der Stadt Lahr, dass die Verantwortung bei der Zuständigkeit des Kreises liegt, ist in Zeiten der Krise unzureichend", sagt Marrek.