Die Kostüme stehen ihnen gut: Für einen Fototermin in der Auberghalle in Oberschopfheim, ihrem Trainingsort, haben sich die Mitglieder der Barocktanzgruppe in Schale geworfen. Rechts vorn sitzt Rolf Kranz, der das Ensemble leitet. Foto: Baublies

Neues Ensemble des Vereins für Sporttherapie und Gesundheit bereitet Auftritte vor

Lahr/Oberschopfheim - Beim Verein für Sporttherapie und Gesundheit (VSG) Lahr hat sich eine Gruppe formiert, die Beiträge für die Landesgartenschau plant – barocke Tanzvorführungen. Der Termin für den ersten Auftritt steht schon fest.

Die Barocktanzgruppe passt gut zum Konzept des Lahrer Vereins für Sporttherapie und Gesundheit. Barocktanz fördert die Konzentration wegen seiner nicht gerade einfachen Bewegungsabläufe. Neben dem Gehirn stärkt das Tanzen zu Musik aber auch das Gehör und den gesamten Muskelapparat.

Der VSG-Vorsitzende Rolf Kranz hatte die Idee zu dem Ensemble im historischen Stil. Am Karfreitag präsentierten sich alle elf Tänzerinnen und Tänzer in ihren bunten und glänzenden Kostümen sowie mit drei Drehorgeln in der Auberghalle in Oberschopfheim. Dort trainiert die Barocktanzgruppe, wie sich das Ensemble nennt.

Die Musik kommt von Händel und Mozart

Neben Kranz gehören die Ehepaare Gudrun und Albert Schulze, Edith und Thomas Dehm, Sabine und Thomas Koß sowie Monika Wolters, Siegbert Walter und Claudia Schuh dazu. Es mache ihnen Spaß, historische Tänze zu erlernen, teilten die Mitglieder dem Berichterstatter mit. Drei Tänze hat die Gruppe bis jetzt einstudiert: die "Hornpipe" aus Händels Wassermusik und zwei Mozart-Stücke, Köchelverzeichnis 334 und 34.

Der erste öffentliche Auftritt des Ensembles ist für die Landesgartenschau geplant. Am Sonntag, 29. April, wird das Ensemble in seinen prächtigen Kostümen, die dem Barock nachempfunden sind, auf der kleinen Bühne im Bürgerpark stehen – genauer gesagt wird es auf der Bühne tanzen. Eine zweite Vorführung bei der Landesgartenschau ist für den Friesenheim-Tag am Freitag, 11. Mai, vorgesehen. "Das wird ein schönes Bild abgeben, wenn wir in unseren Kostümen inmitten der Blütenpracht auftreten", ist Kranz überzeugt. Danach geht es nach Ludwigsburg, wo bei den "Venezianischen Tagen" viele weitere historische Ensembles zu sehen sein werden. Eine Fortbildung ist ebenfalls angesagt, im Juli nehmen die Mitglieder des Ensembles an einem Lehrgang über barocke Tänze in Karlsruhe teil.

Die drei Drehorgeln, die von den Tänzern bedient werden, gehören übrigens dazu. So können die barocken Tänzer und Tänzerinnen auch ohne Strom auftreten. Bei der Probe am Freitag kam die Musik allerdings von einer CD.

Info: Im Stil alter höfischer Tänze

Der 71-Jährige Rolf Kranz ist Kulturhistoriker und kennt den Charme alter höfischer Gesellschaftstänze, die in der Epoche von Ludwig XIV. bis ungefähr zur Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem in Frankreich entwickelt worden sind. Der Barocktanz ist eine raumgreifende Tanzform, bei der gerne mit Asynchronität gespielt wird: Der eine Partner tanzt und der andere wartet. Auch das Herumführen des Partners ist ein beliebtes Element. "Man braucht ein gutes Raumgefühl", so Kranz, der die Brockgruppe anleitet und selbst auch mittanzt.