Die hohen Temperaturen konnten etliche Sportler nicht schrecken. Mit Schwung ging es durch den Kurpark. Foto: Kraushaar

Der 10. Bad Liebenzeller Paracelsuslauf, in den auch die 9. Fun-, Firmen- und Nordic Walking-Läufe eingebunden waren, erlebte trotz Corona eine großartige Resonanz. Ohne die übliche Chance auf eine Nachmeldung hatte die Veranstaltung allein über Voranmeldungen knapp 400 Laufbegeisterte in den Kurpark gelockt.

Bad Liebenzell - "Hut ab vor jedem, der heute bei diesen Temperaturen auf die Strecken geht", zollte Fritz Sander den Teilnehmern seinen Respekt. Der Ehrenvorsitzende des Leichtathletikkreises Calw hatte wieder einmal in Sachen Organisation an vorderster Front gestanden und räumte ein, dass ihn das Wetter fast auf den Boden gedrückt habe. "Seit zehn Uhr bin ich hier schon im Einsatz", so Sander über sein Engagement.

Starke Verbundenheit

Ob Absperrungen, Aufbau der verschiedenen Stationen von der Anmeldung, Ausgabe der Mess-Chips bis zur Streckenvermessung – die besonderen Umstände waren ihm und seinem langjährigen Mitstreiter Günter Henne nicht ganz neu. Nach 2020 haben sie es geschafft, das Laufsport-Event nun schon zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen auf die Beine zu stellen. Die Laufszene dankte es den beiden Organisations-Oldies. Die Resonanz basiert ohne Zweifel auch auf einer starken Verbundenheit der Laufgemeinde mit den Namen Sander und Henne. Gemeinsam entwickelte sich eine disziplinierte, aber dennoch angenehme und ungezwungene Atmosphäre.

Nach der Anmeldung mit einem Mess-Chip am Fuß ausgestattet, hieß es im Bad Liebenzeller Kurpark ab 16.30 Uhr einfach über die blaue Messlinie hinweg los laufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich vor dem Bad Liebenzeller Bürgerzentrum schon eine bunte Läuferschar eingefunden, die sich gegenseitig beim Befestigen der Startnummern behilflich war. "Die Nummern bis 100 absolvieren den Paracelsuslauf über 10 000 Meter", informierte Fritz Sander die Zuschauer an der Strecke.

Bei deutlich mehr als 30 Grad ging der Sieg beim Herzstück des Events an Gabriel Kammerer vom SV Irslingen. Schnellste Frau war Tamara Schütz vom VfL Ostelsheim auf Platz vier der Gesamtwertung.

Die Strecke führte vom Bürgerzentrum hinauf bis zum Sophi Park und dann an der Nagold entlang sowie der Muschel vorbei zurück. "Heute war es schon sehr schwierig", verwies Guido Schmid nicht nur auf die Hitze und den Splitt auf der Strecke. Da wegen Corona kein gemeinsamer Start möglich war, war auf der Strecke jeder für sich alleine – und gegen die Uhr – unterwegs. Kein "Mitziehen im Pulk", kein "Taktieren", einfach nur "sein persönliches Tempo bolzen" lautete die Marschroute.

Das galt auch für die 5000 Meter Strecke der Fun-, Firmen- und Walking-Läufe. Hierfür hatte im Vorfeld die Gruppe "Jesus.läuft" die mit Abstand höchste Zahl an Teilnehmern und Teams gemeldet und trug am Ende mit der Mannschaft Samuel Böttinger, Simon M. Stauch, und Paul Frank auch den Sieg davon. Die Kinderklinik Schömberg, das Klinikum Nordschwarzwald, die MTS & Apic Filter GmbH aus Unterhaugstett, die Schneeberger Lineartechnik (Höfen) und die ganz in Pink laufenden Streckenkönige/Königinnen aus Monakam und Unterhaugstett zählten zu den weitere Farbtupfern des Events.

Respekt für Jugend

Den vollen Respekt – bis hin zur Begeisterung – heimsten die Jüngsten ein. Es war beeindruckend, in welchem Tempo die Schülerklasse die kleine Runde über 800 Meter bewältigte. Allen voran Giancarlo Luminario von der LG Calw, der nach drei Minuten schon wieder im Ziel war. "Drei Minuten bin ich auch mal gelaufen, aber das ist schon lange her", zollte Sander den Jugendlichen seinen Respekt.

"Heiß her" könnte es in Bad Liebenzell schon wieder in der kommenden Woche gehen. Am 22. Juni findet im Kurpark eine Premiere in Sachen Kugelstoßen statt. Dann werden sich unter den Teilnehmern auch einige Athleten um die Olympia-Norm für Tokio bemühen. Fritz Sander und Co. sind mit der exakten Vermessung – Sander: "Da waren extra Leute vom Vermessungsamt hier" – und der Umsetzung der Kugelstoßanlage vom Eisberg in Nagold nach Bad Liebenzell schon mal in Vorleistung gegangen.