Im Erdgeschoss der Straßberger Schule wird jetzt ein Schallschutz angebracht. Foto: Horst Schweizer

Im Erdgeschoss der Straßberger Schule und in der Schlossgartenhalle werden Schutzmaßnahmen für Lärmschutz angebracht. Der Gemeinderat gab die Arbeiten für 70 000 Euro in Auftrag.

Wenn es im Gemeinderat um die Schlossgartenschule oder die Jugendarbeit durch das Haus Nazareth dort geht, ist auch der Schallschutz immer wieder ein Thema. Immer mehr Schüler nutzen die Angebote, weshalb es in den inzwischen zu kleinen Räumen immer lauter wird. Verschärfen werde sich dies weiter, wenn der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, stufenweise ab dem Schuljahr 2026/2027, beginnend in Klassenstufe eins, eingeführt werde. Jedes Kind hat von Klasse eins bis Klasse vier dann einen Anspruch auf eine ganztägige Betreuung an fünf Werktagen von Montag bis Freitag über acht Stunden.

Akustikplatten senken den Lärmpegel deutlich

Im vergangenen Jahr wurden alle Decken der Klassenzimmer mit Akustikplatten bestückt. „Dadurch wurde der Lärmpegel in den Klassen deutlich gesenkt“, sagte Bürgermeister Markus Zeiser in der Sitzung des Gemeinderats. Er schlug vor, um den enormen Geräuschpegel im Erdgeschoss, wo bis zu 50 Kinder auch beim Essen zusammen sind, zu dämpfen und dort ebenfalls Schallschutz anzubringen. Im Haushalt sind für die Maßnahme 30 000 Euro vorgesehen. Mit einbezogen werden soll die angebaute Schlossgartenhalle, wo es aus Sicht des Bürgermeisters „teilweise unerträglich“ laut sei.

Dem hielt Stellvertreter Gerhard Teufel entgegen, dass er unlängst bei einer Versammlung dort gewesen sei und selbst in den hinteren Reihen alle Reden bestens verstanden habe. „Daher sehe ich den Schallschutz in der Halle nicht als allzu dringend an“, betonte Teufel. Er bekam Unterstützung von Helmut Hartmann, „dem Schallschutz in der Schule könnte ich zustimmen, ist aber in der Halle nicht notwendig, zumal es dort durch Sport ohnehin laut ist“, lautete sein Argument. Denn immerhin seien im Etat 40 000 Euro dafür vorgesehen. Einen Zuschuss, so seine Nachfrage, gibt es laut Markus Zeiser nicht. Zumal die Außenfassade der Schule nicht mehr schön sei, sei dort eine sinnvollere Investition gegeben, erläuterte Hartmann.

Zeiser entgegnete, dass die Schule seit mehr als fünf Jahren um den Schallschutz bitte. Der eingestellte Betrag sei deshalb in dieser Höhe erforderlich, weil an die Schallschutzplatten für die Halle deutlich mehr Anforderungen gestellt seien.

Frage nach dem Effekt der Maßnahmen

Auf die Seite der Befürworter gesellte sich Kerstin Keppler: Übungsleiter des TSV Straßberg würden sich beim Kinderturnen über die Lautstärke in der Halle beklagen. Michael Wochner meinte dazu, dass der Effekt in der Halle nicht vergleichbar mit dem in den Klassenzimmern sei. Er prognostizierte, dass der Schallschutz bei leisen Veranstaltungen wie Versammlungen etwas bringen werde, aber beim Sport eben nicht. Laut Bürgermeister Markus Zeiser ist die Halle zu mindestens 90 Prozent von Sport belegt. Marvin Faust wies auf die schlechte Akustik im Schulungsraum des neuen Feuerwehrhauses hin.

Es wurde getrennt abgestimmt. Einstimmig votierte der Gemeinderat für den Schallschutz im Erdgeschoss der Schule mit 137 Quadratmetern. Mit sechs Ja-Stimmen gab es eine knappe Mehrheit für das Projekt in der Schlossgartenhalle. Dort werden 170 Quadratmeter Lärmschutzplatten mit Aluprofilen und im System ballsicher angebracht. Für die Ausschreibung ist das Architekturbüro Daniel Hotz beauftragt.