Tempo 30 ist in der Hugsweierer Hauptstraße nicht durchgehend vorgeschrieben. Anwohner hoffen, dass sich das ändert. Foto: Schabel

Um Anwohner zu schonen, wünscht sich die CDU-Fraktion eine geringere Geschwindigkeit in der Hugsweierer Hauptstraße. Dafür ist jedoch ein Lärmgutachten notwendig, das nun erstellt werden soll.

Der Gemeinderat hat den Antrag der CDU, dass die Stadt die Finanzmittel in Höhe von 8000 Euro für ein Lärmgutachten zur Verfügung stellt, angenommen.

In der Hugsweierer Hauptstraße gilt im Abschnitt von der Bahnbrücke bis zur Rubinmühle Tempo 50. Sehr zum Leid einiger Anwohner, wie die Lahrer CDU bei einem Vor-Ort-Termin Mitte September festgestellt hat. Doch eine 30er-Zone einzuführen, geht nicht so einfach. „Es gibt rechtliche Vorgaben. Es muss ein ausreichender Gefahrenschwerpunkt bestehen oder der Lärm als gesundheitsgefährdend eingestuft werden“, erklärte Fraktionssprecherin Ilona Rompel im Gemeinderat. Da ersteres nicht der Fall sei, soll für zweiteres die Bestätigung eingeholt werden – in Form eines Lärmgutachtens. „Die 8000 Euro dafür können auch aufgewendet werden“, war sich Rompel sicher, „einen Deckungsvorschlag können wir noch unterbreiten.“

Grüne sprechen von politischer Schizophrenie

Von den weiteren Fraktionen gab es weitgehend Unterstützung für den Antrag. Eberhard Roth (Freie Wähler) erkundigte sich, ob das Lärmgutachten beim „Dorv“-Zentrum nicht ausreiche. „Da werden noch keine anderen Lärmwerte sein.“ Lucia Vogt vom Ordnungsamt erläuterte jedoch, dass die Gebäudeabstände anders sein, was zu einem anderen Ergebnis führen könnte. „Wir sind natürlich nicht dagegen, dass dort Tempo 30 kommt“, sagte Roland Hirsch (SPD). Er sei jedoch skeptisch, wie rechtsbindend so ein Gutachten ist.

Sven Täubert (Grüne) warf der CDU „politische Schizophrenie“ vor, weil sie sich in Hugsweier für Tempo 30 und in Kuhbach und Reichenbach dagegen ausspreche. „Einmal bringt Tempo 30 mehr Lärm, einmal weniger. Wie kann das sein?“, ergänzte Dorothee Granderath an die CDU gerichtet. „Für uns ist der Wille der Bevölkerung maßgeblich“, entgegnete Rompel. „Wir haben die Menschen vor Ort gefragt.“ Der Vergleich von Hugsweier mit Kuhbach und Reichenbach in Sachen Lärmwerte sei ein „Vergleich von Äpfel mit Birnen“.

Thema beschäftigt Hugsweier schon seit 20 Jahren

Hugsweiers Ortsvorsteher Georg Bader echauffierte sich, dass Thema „erst Fahrt aufnimmt, wenn die CDU einen Antrag stellt.“ Schon seit 20 Jahren fordere man Tempo 30. Bader merkte an, dass das Lärmgutachten erst erstellt wird, wenn die David-Schieni-Straße und die Rainer-Haungs-Straße wieder freigegeben sind und der Verkehr normal fließt. „Nur dann ist es ein realistisches Gutachten“.

Gute Nachrichten gab es für Hugsweier auch im Bezug auf die sogenannte Rubin-Brücke. Die CDU-Fraktion hatte gefordert, dass die Planungsgrundlagen schnell fertiggestellt und der Firma Rubin zur Verfügung gestellt werden. „Wir können mitteilen, dass wir für die Planungsgrundlagen ein Fremdbüro beauftragt haben. Spätestens im Januar sind sie fertig und die Firma Rubin bekommt sie dann“, erläuterte OB Markus Ibert.

Mithilfe dieser Brücke, die die Rubin-Mühle eigenständig für etwa eine halbe Million Euro finanzieren will, wie Rompel erklärte, könnten Lkws direkt über Autobahn und Flugplatz auf das Gelände der Firma gelangen, ohne den Umweg durch Hugsweier nehmen zu müssen. „Die Brücke wäre sehr wichtig für die Hugsweierer“, betonte Ortsvorsteher Bader.