Die strahlende Siegerin der Ladies Open 2019: Barbara Haas. Foto: Kara

Ladies Open: Österreichers beste Tennisspielerin gewinnt 22. Ladies Open. Doppeltitel geht an Dinu/Gjorcheska.

Barbara Haas hat die 22. Auflage der Boso-Ladies-Open gewonnen. Im Finale bezwang sie die hoch talentierte Serbin Olga Danilovic glatt mit 6:2 und 6:1. Die Doppelkonkurrenz gewannen Cristina Dinu und Lina Gjorcheska.

Barbara Haas strahlte über das ganze Gesicht und reckte die Arme in die Höhe nachdem sie ihren ersten Matchball mit einem Smash verwandelt hatte. 6:2 und 6:1 – nach gerade einmal 68 Minuten war das Finale auf dem Center Court in Hechingen zu Ende. "Ich habe wirklich einen perfekten Tag erwischt. Ich wusste, dass ich etwas riskieren muss und habe meine Taktik sehr gut umgesetzt und es mit aggressiven Grundschlägen durchgezogen", sagt Haas.

Tatsächlich setzte die 23-Jährige Steyrerin, in Hechingen an Position vier gesetzt, ihre Finalgegnerin derart unter Druck, dass diese ihr großes Talent nur sehr selten aufblitzen lassen konnte. Haas nahm Danilovic gleich zu Beginn zweimal den Aufschlag und führte mit 3:0, ehe ihre 18-jährige Serbin mit einem Rebreak der erste Gamegewinn gelang. Anschließend verkürzte Danilovic auf 2:3. Doch wer nun dachte, die Partie würde kippen, sah sich getäuscht. Haas entschied die nächsten Spiele für sich und schlug beim 5:2 zum Satzgewinn auf. Danilovic hielt dagegen, wehrte drei Satzbälle ab, den vierten aber setzte sie ins Aus.

Der zweite Durchgang begann wie der erste – Haas gelangen wieder zwei Breaks und hatte beim Stand 4:0 und 40:15 zwei weitere Chancen, Danilovic den Aufschlag abzunehmen. Noch aber war es nicht so weit. Danilovic verkürzte auf 1:4. Dann legte Haas locker das 5:1 nach und sicherte sich mit ihrem dritten Break im zweiten Satz den Turniersieg. "Es macht wirklich Spaß, vor einer solchen Kulisse zu spielen. Hechingen ist für mich etwas Besonderes – und jetzt ist es für mich um so besonderer", sagte Haas. Natürlich war Danilovic nach dem Match etwas geknickt, fand ihr Lächeln aber bald wieder. "Klasse, was hier an all den Tagen los war, danke für diese tolle Atmosphäre", so die 18-Jährige, die noch einen besonderen dank an die Physiotherapeuten richtete: "Sie waren jeden Tag von morgens bis abends für mich da."

Danilovic, die im Viertelfinale mit Tamara Korpatsch die Nummer eins des Turniers klar mit 6:1 und 6:3 bezwungen hatte, ließ der Russin Marina Melnikova am Samstag im Halbfinale keine Chance und zog mit einem 6:1/6:3 ins Endspielein. Etwas mehr Arbeit hatte Barbara Haas auf ihrem Weg ins Finale . denn Österreichs Nummer eins fing sich gegen die 19-jährige Kroatin Lea Boskovic einen Satz-Rückstand (4:6), gewann den zweiten Durchgang nach einer 5:3-Führung im Tiebreak (7:3) und schließlich den dritten Abschnitt mit 6:3.

Weitaus spannender als das Einzelfinale war das Endspiel im Doppel. Wieder war Olga Danilovic eine der Protagonistinnen. Sie versuchte mit der Spanierin Georgina Garcia-Perez ihr Glück gegen das rumänisch-nordmazedonische Doppel Cristina Dinu und Lina Gjorcheska. Und zunächst sah einiges danach aus, als könne sich Danilovic mit einem Sieg für das verlorene Einzelfinale trösten. Mit 6:4 gewannen sie und Garcia-Perez den ersten Satz und führten zu Beginn des zweiten mit 2:0. Doch mit vier Spielen in Serie drehten Dinu/Gjorcheska den Rückstand in eine 4:2-Führung. Die war beim 5:5 zwar wieder dahin, doch in der entscheidenden Phase waren Dinu/Gjorcheska abgezockter. Garcia-Perez gab ihr Service ab, Dinu brachte ihres zum 7:5 durch. Der Match-Tiebreak musste entscheiden, und es blieb prickelnd. Dinu/Gjorcheska führten mit 8:5, ehe ihre Gegnerinnen auf 7:8 verkürzten. Doch dann verschlug Danilovic die Chance zum 8:8. Stattdessen stand’s 9:7 – Matchball für Dinu und Gjorcheska. Nun geriet Garcia-Perez ein Ball zu lang, und damit standen Cristina Dinu und Lina Gjorcheska als Siegerinnen der Doppel-Konkurrenz bei den 22. Boso-Ladies-Open fest.