Die Medaillengewinner im 1-er der Männer (von links): Vizeweltmeister Philipp-Thies Rapp, Weltmei Foto: Wilfried Schwarz

Der Tailfinger Kunstradfahrer Philipp-Thies Rapp hat seine erste WM-Teilnahme bei den UCI-Weltmeisterschaften in Glasgow mit dem Titek des Vizeweltmeisters abgeschlossen.

Ein Einstand nach Maß ist Rapp bei seinem ersten Auftritt für das deutsche Hallenradsport-Team gelungen: Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 206,85 Punkten holte sich der Tailfinger die Silbermedaille hinter Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach), der mit 210,50 Zähler seine siebte Goldmedaille in Folge holte und damit zu Rekord-Weltmeister Martin Rominger (Albstadt) aufschloss. Rang drei ging an den Deutsch-Spanier Emilio Arellano.

„Die Vorrunde verlief nicht ganz perfekt“

Dabei hatte der Wettkampf gar nicht so gut begonnen für den jungen Tailfinger. „Die Vorrunde lief nicht ganz perfekt“, sagt Bundestrainer Dieter Maute, der auch Rapps Vereinscoach ist. „Philipp ist die ersten zweieinhalb Minuten sehr gut gefahren, hat sich dann aber beim Sattellenkerstand rückwärts verlenkt und musste absteigen. Er hat mir danach erzählt, dass er vom Kopf her kurz abgelenkt war, weil es davor so gut gelaufen ist. Danach war er ein bisschen raus und musste sein Programm durchkämpfen.“ So standen für Rapp nach der Vorrunde nur 186,36 Punkte zu Buche, während Kohl mit 211,07 Punkte ein Ausrufezeichen gesetzt und seine Titelambitionen unterstrichen hatte. Arellano blieb mit 175,85 Punkten aber ebenfalls nicht fehlerfrei. „Eigentlich war es genau richtig. Denn nach einer sehr guten Vorrunde, ist es nicht so leicht, so eine Leistung zu wiederholen“, weiß der Bundestrainer. „Deshalb konnten wir das Vorrundenergebnis so einschätzen, dass diese Fehler, die passiert sind, sich nicht im Finale wiederholen werden und er sein Programm dort hinbekommen wird.“

Zuschauer in Glasgow erleben „Finale furioso“

Und so kam es auch: in einem wahren „Finale furioso“ legte Arellano starke 199,11 Punkte vor. Dann war Rapp an der Reihe. „Da ist Philipp perfekt gefahren und hat mit 206,85 Punkten Bestleistung gefahren“, sagt Maute. Danach kam Kohl, der ebenfalls eine perfekt Kür fuhr und sich mit 210,50 Punkten die Goldmedaille sicherte. „Das war wohl von den Ergebnissen her, das höchste Podiumsergebnis, das wir jemals hatten im 1-er Kunstradsport – einfach ein geiler Wettkampf, der bis zum Schluss hochspannend war“, freut sich der Bundestrainer. „Für Philipp bestand sogar die Möglichkeit, Lukas Kohl zu schlagen. Die 3,65 Punkte Unterschied zeigen, wie knapp es war. Die beiden sind das exakt gleiche Programm gleich gut gefahren – der einzige Unterschied ist, dass Philipp einen dreifachen Drehsprung springt und Kohl einen siebenfachen.“

„Das war einfach mega, gleich bei der erst WM Silber zu holen“

Groß war auch die Freude beim WM-Neuling. „Das war einfach mega, und dass ich bei der ersten WM-Teilnahme gleich WM-Silber gewinne, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt Rapp.