„Les Hommes du Swing“ spielten vor dem Bretelles. Foto: Baum

Von Jazz und Swing bis zu Metal und Comedy: Die zehnte Kulturnacht in Rottenburg lockte mit einem vielfältigen Programm und einmaligen Erlebnissen für Jung und Alt.

Viele Menschen strömten an der zehnten Rottenburger Kulturnacht durch Rottenburg – dies war sicherlich auch den lauen und fast schon sommerlichen Temperaturen geschuldet. Man saß in den Cafés im Freien und dazu gab es auch noch Livemusik. So war das Bretelles einer der Event-Hotspots der Kulturnacht – hier lauschten viele Jazz- und Swingfans den Klängen der Band „Les Hommes du Swing“ um den Gitarristen Frank Wekenmann. Sie begeisterten ihre Zuhörer mit Hot Club Swing im Stil des legendären Django Reinhardt – angereichert mit französischen Chansons und Musette-Walzern.

Derweil brodelte es in der Zehntscheuer, hier hatte zunächst der schwäbische Liedermacher Roman Mangold seinen Auftritt, danach konnten die Gäste die Late Night Bigband Rottenburg erleben – dies unter der Leitung des ehemaligen Vorsitzenden des Kulturvereins Zehntscheuer und vom Rottenburger Stadtmusikdirektor Arno Hermann. Geboten wurde ein jazzig-fröhliches neues Programm mit vielen Solisten.

Jung und Alt im Jugendhaus Im Rottenburger Jugendhaus konzertierten zunächst die Metal-Band „Kliff Hänger“, die sich im Jahr 2022 in Rottenburg gründeten. Anschließend bebten die Wände der Klause bei „Dr. Aleks & the Fuckers“, die mit sattem Balkan Brass, Live-Entertainment, Punk und jeder Menge Sliwowitz und einer ebenso explosiven Mischung beim Publikum punkteten. Hier waren nicht nur junge Gesichter vor Ort, sondern auch das ältere und gesetzte Publikum freute sich über die tolle Musik.

Kinderbuch und Kabarett

An vielen Orten wurde während der Kulturnacht Einmaliges geboten – aus unterschiedlichsten Genres. Die Stadtkapelle etwa konzertierte im Bischöflichen Ordinariat und unterstrich die Lesung des Kinderbuches „The Wind in The Willows – der Wind in den Weiden“ musikalisch, während es im Diözesanmuseum einen Vortrag mit Musikbegleitung und anschließend ein Konzert mit dem TonArt Vokalensemble gab – hier wurde die Vielfalt der Chormusik aufgezeigt.

In der Eintracht war das MundART-Brettle angekündigt – Timo Dotzauer gastierte solo, da sein Partner Ingo Dollenmaier leider erkrankt war. Die Zuhörer hatten dennoch sehr viel Spaß und die Eintracht platze bei allen fünf Aufritten Dotzauers aus allen Nähten.

Von Comedy-Show bis Gruselgeschichten In der Festhalle stand alles unter dem Motto „Petticoat und Pomade“ - die Musik-Comedy-Show über die 50er- und 60er- Jahre begeisterte das Publikum, welches mit dem goldenen Kulturnachtbändel alle Veranstaltungen der Kulturnacht erleben konnte. Im Rundling der Festhalle war das Puzzlewerk „Köpfe“ vom Künstlerhof zu sehen und auch der Gaisholzturm hatte seine Tore geöffnet – hier gabs Gruselgeschichten.

Auch die Galerie Kunst im Kapuziner beteiligte sich an der Kulturnacht – mit einer Ausstellung und einem Kindermitmachangebot. Im Haus am Nepomuk hatten die Bands „Dimpfelmoser“ und „Fayr“ ihre großen Auftritte und begeisterte in mehreren Shows ihre Zuschauer. Das Kalkweiler Tor hatte ebenfalls geöffnet, hier wurde eine Führung über den Dächern Rottenburgs angeboten.

Das Rathaus in buntem Licht Im Kino im Waldhorn gab es zwei Konzerte und zu später Stunde Kurzfilmstreifen. Auf dem Marktplatz formierte sich bereits in den frühen Abendstunden der Chor der Musikschule „Sing it!“, während es auch Kellerführungen zur Unterwelt von Rottenbur

Lichtershow am Rathaus

Punkt 21 Uhr begann ein atmosphärischer Höhepunkt der Kulturnacht. Das Rathaus wurde in einer Lichtershow und passender Musik in buntes Licht getaucht. Im Historischen Sitzungssaal wurde ein besonderes Schmankerl mit der Rottenburger Autorin Catrine Bauer angeboten – ein schaurig-schöne Krimilesung. Im Rathausfoyer wurde türkisches Fingerfood angeboten, zudem gab es einen Diavortrag zur Bürgerreise nach Istanbul und Yalova. In allen Museen und auch in der Stadtbibliothek war während der Kulturnacht vieles Spannendes und Einmaliges geboten – hier fiel die Qual der Wahl freilich schwer.