Javier Vargas (links) und John Byron Jagger kommen in den Kulturbesen. Foto: Vargas/Jagger

In diesem Jahr startet der Schramberger Kulturbesen außerhalb der üblichen Besenzeit. Grund dafür ist ein musikalischer Höhepunkt, den sich das Besen-Team laut Mitteilung nicht entgehen lassen wollte. Am Freitag, 10. September, kommt die spanische Gitarrenlegende Javier Vargas mit seiner Band nach Schramberg in den Besen.

Schramberg - Vargas überrascht, heißt es weiter, mit einem erfrischenden Mix aus Blues, Rock, Latin und Flamenco. Der Musiker, der in seiner Karriere auf mehr als 25 veröffentlichen Alben zu hören ist – von denen acht mit Platin ausgezeichnet wurden –, wurde einem breiten Publikum durch seine gemeinsamen Auftritte mit Carlos Santana, der ihn laut Mitteilung sehr schätzt, und den Touren mit Lenny Kravitz und Prince bekannt.

Im Schramberger Kulturbesen hat er einen "very special Guest" dabei: John Byron Jagger, den Neffen der Rolling-Stones-Legende Mick Jagger, der kürzlich sein erstes Soloalbum veröffentlichte. Das von Vargas produzierte Werk wurde von Mick Jagger hochgelobt. Er spricht von fantastischen, leidenschaftlichen Songs seines Neffen.

"Wie sein Onkel ist John Byron Jagger bekannt für temperamentvolle und selbstbewusste Auftritte – eben ein Jagger. Das Publikum kann sich auf etwas gefasst machen", versprechen die Veranstalter. Karten zu dieser Veranstaltung, sowie Informationen zum gesamten Besen-Programm sind im Internet unter www.schramberger-kulturbesen.de zu finden.

Absage von Legende

Doch es gibt nicht nur gute Nachrichten: "Leider ereilte das Kulturbesen-Team nun die Nachricht, dass aufgrund der unsicheren Lage und den damit verbundenen Unsicherheiten sowohl für Musiker als auch Veranstalter Leo Lyon und seine Formation Hundred Seventy Split ihre Tour auf nächstes Jahr verlegen werden. "Wer den 78-jährigen Gründer von ›Ten Years After‹ kennt, weiß, dass ihm diese Entscheidung sehr schwer gefallen ist. Gerade die Live-Musik ist für die Woodstock-Legende ein Lebenselixier." Somit gibt es am 28. Oktober kein Programm im "Besen".

"Das ist natürlich etwas, mit dem die Theater oder Veranstalter derzeit umgehen müssen", weiß Harald Burger vom Besen-Team. "Zuletzt beim ›Park-der-Zeiten-Festival‹ oder nun bei ›Summerland‹ in Tennenbronn sehe ich es ja: Die Leute wollen raus. Und das geht den Künstlern an sich nicht anders", so Burger. Vor allem die kleineren Veranstaltungsorte im Inneren wie der "Besen", die eigentlich mit dem Aspekt "hautnah" punkten, hätten es durch die Verunsicherung gerade älterer Künstler und Publikum schwer.

"Das erschwert die generell große Herausforderung, ein Programm für drei Monate zusammenzustellen und allen Zielgruppen etwas anzubieten. Das ist nicht so, dass man einfach den Versandhauskatalog durchgeht", so der erfahrene Kulturveranstalter. Verstärkt werde dies dadurch, dass Zielgruppen auch nicht mehr so einfach zu bestimmen und abzugrenzen seien. "Man kann nicht hingehen und ›noch was für junge Leute machen‹", sagt Burger. Die Interessen vermischten sich immer mehr.