Die Jungs könnten nicht besser einheizen: Could be worse in Action. Foto: Ziechaus

Auch der Schramberger Burgensommer taucht aus der Corona-Versenkung wieder auf und feiert auf der Schilteck den Sommer, für die Großen mit Musik zum Glück und für die Kleinen mit der Geschichte vom Hans im Glück.

Schramberg - Die Stadtverwaltung fasste sich mit der Höfle-Vereinigung ein Herz und inszenierte nach dem ersten, wettermäßig nur teilweise geglückten Versuch vor einem Jahr nun ein zweites Spektakel im Hof vor dem Bergfried – und das Wagnis in diesen heißen Tagen wurde zu einem Ritterschlag für die mutigen Veranstalter, für die Akteure auf der Bühne und die für feierwilligen Wanderer mit ihren Kindern auf die Höhe zur Burgruine Schilteck.

Bläser müssen "im Urlaub Luft holen"

"Vergnügen für jedes Alter" war dort oben unter schattigen Bäumen versprochen und schon auf dem Weg waren die Jungs von "Could Be Worse" zu hören, die in ihrem Namen warnen "es könnte schlechter sein" und damit ihr Licht unter den Scheffel stellen. Aber halt, bei diesen ersten Klängen fehlten doch die Bläser, und tatsächlich: Beim Eintritt in den Burghof waren auf der Bühne nur die beiden Gitarristen mit Keyboarder und Schlagzeug am Werk. Keyboarder und Sänger Anselm Pfaff erklärte, der Bläsersatz müsse im Urlaub erst mal Luft holen.

So spielte die Stammbesetzung viele geübte eigene Stücke. Verstärkt von Gastsänger Adrian Uhl, der eigentlich bei "diliton" an den Reglern steht, ließen sie mit "It’s a new Day" von Muse einen neuen Tag anbrechen. Richtig heiß wurde es bei "Fire" von Jimmy Hendrix für Gitarrist Dennis Kramer und Benedikt Moser, und zu "Please, don’t stop" wurde das Publikum zum Tanzen animiert. Mit vielen neuen eigenen Stücken bewies die Band, dass sie in den drei Jahren Corona-Pause kreativ war und sich gut vorbereitet hat für kommende Studio-Aufnahmen.

Samuel Bantle heizt ein

Von einer ganz neuen Seite zeigte sich Samuel Bantle aus dem Bürgerbüro der Stadt als Frontman seiner Band und Songwriter. Mit meist eigenen Titeln besang er in Deutsch, was ihn bewegt und bat etwas überraschend "Nimm mich mit nach Berlin". Mit harten Gitarrenriffs und rauem Gesang brachte er die Fans vor der Bühne zum Tanzen und bewunderte nach seinem Song "für echte Kerle" sein "Supergirl", die niemals weint. Er sah den Sommer in Sicht und ließ sich nicht lange um weitere Zugaben bitten.

Die zeitliche Begrenzung durch den Naturschutz mitten im Waldgelände setzten einen engen Rahmen für den Burgensommer. Den Heimweg mit Blick über die Stadt beleuchteten in einer lauen Sommernacht zahlreiche tanzende Glühwürmchen.