Ein beachtenswertes Sommerkonzert wird durch die JMS St. Georgen-Furtwangen geboten. Höhepunkt ist das Oboenkonzert von Kozeluch, dargeboten durch das Sinfonieorchester unter Leitung von Pascal Pons und der Solistin Reja Weißer. Foto: Siegfried Kouba

Einen großen Auftritt gab es von der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen (JMS) in der hiesigen Festhalle. Das recht gut besuchte Sommerkonzert bot eine passende Musikauswahl, die vom Publikum mit herzlichem Applaus bedacht wurde.

SchulleiterElias Zuckschwerdt begrüßte die Gäste, darunter Bürgermeister Josef Herdner und den JMS-Gründer Peter Dönneweg.

Man sei mit den Sommerkonzerten bemüht, den Jüngsten eine Bühne zu bieten und die Entwicklung von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen hörbar zu machen, so Zuckschwerdt.

Das Bläservororchester mit Leiter Slawomir Moleta bot solide Arrangements und stieg mit Schuberts „Forellenquintett“ ein, gefolgt von „L´innamorato“ von Giovanni Gastoldi, wobei sich manch ein Protestant wunderte, die Melodie des Kirchenliedes „In dir ist Freude“ zu erkennen.

Streicherensemble Piccolo und die „Streichhölzer“ zeigen ihr Können

Mit Schumanns „Fröhlicher Landmann“, Tylman Susatos transparent musiziertem „La Morisque“, Vivaldis „Frühling“ und dem „Offenbach- Can-Can“ als Zugabe wurde der Vortrag abgerundet.

Das „Piccolo- Streicherensemble“ mit ihren Lehrern Daniel und Florian Bachmann und die „Streichhölzer“ von Katharina Kummer taten sich zusammen, um ein Allegro von Vivaldi und den irischen Song „The foggy dew“ zu bieten. Daneben erklangen das moderne „Tselaikos“ von Wolfgang Richter-Caroli und der französische Renaissance-Tanz „Les Buffons“ (die Narren) des Chorherren Thoinot Arbeau.

Nach der Pause füllte das große Sinfonieorchester der Jugendmusikschule die Bühne unter seinem Dirigenten Pascal Pons, der gewandt und einfühlsam führte. Stark akzentuiert erklang zunächst die „I. Promenade“ von Modest Mussorgsky mit mächtigem Bläserthema, das vom Orchester übernommen wurde und zum Rundgang zu „Bildern einer Ausstellung“ einlud.

Ein viel bejubelter Höhepunkt wurde das Adagio des Oboenkonzerts in F- Dur des böhmischen Lehrmeisters und Komponisten Johann Anton Kozeluch. Die Solistin Reja Weißer und das Orchester ließen die liebliche Nähe zu Klassik und Mozart spüren. Die Oboistin bezauberte mit ihrem strahlend-starken Ton, schönen Verzierungen, ausgefeilter, gesanglicher Kadenz und sicherer Intonation. Den Midi fingen die Musiker mit der Arlésienne-Suite von Georges Bizet ein. Mit straffem Marschschritt und schmeichelhaften Momenten kam das „Prélude“ daher und das „Intermezzo“ wurde zum mystisch-sanften Gefühlsdrama einer Liebe, die der Dichter Alphonse Daudet beschrieb.

Ein französischer Walzer versteckte sich hinter dem zupackenden „Menuett“ und mitreißend in Dynamik, Energie und Tempo wirkte die „Farandole“. Obwohl Deutscher, traf Hans Zimmer den Nerv amerikanischer Filmmusik mit typischer Dramatik und differenzierten Klangfarben bei den „Chevaliers de Sangreal“ aus „The Da Vinci Code“ und schließlich landete man mit „Once upon a time in America“ beim legendären Ennio Morricone. In mehreren Episoden und einem atemberaubenden Schluss wurde in Gangster-Erinnerungen geschwelgt.