Kugelstoßer Yannis Fischer hat gleich bei seinem Debüt bei der Para-Leichtathletik-WM überraschend die Goldmedaille gewonnen – und dazu noch einen WM-Rekord aufgestellt.
Er trainiert beim VfB-Stuttgart gemeinsam mit Paralympicssieger Niko Kappel und hat jetzt bei seinem Debüt bei der Para-Leichtathletik-WM die Goldmedaille gewonnen: Kugelstoßer Yannis Fischer (21). Der kleinwüchsige Athlet setzte sich am Dienstag in der Klasse F40 durch, mit 11,43 Metern stellte er einen WM-Rekord auf und gewann deutlich vor dem Iraker Garrah Tnaiash (11,28 m) und Weltrekordler Miguel Monteiro (11,14 m) aus Portugal. Bei den Paralympics im Vorjahr in Tokio hatte der 21-Jährige aus Singen noch Rang sechs belegt.
Fischer von Erfolg selbst überrascht
„Das ist komplett surreal, ich kann es noch gar nicht so richtig glauben“, sagte Fischer, der seit 2021 beim VfB Stuttgart ist, „ich hätte auch nie gedacht, dass ich so eine krasse Weite hier im Wettkampf abrufen kann. Ich dachte, alles über 11 Meter wäre schön. 11,43 Meter sind absolut heftig.“ Fischer liegt mit seiner Leistung nur noch 17 cm unterhalb des Weltrekords von Monteiro.
Der 21-Jährige ist eines der Toptalente des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), war bei der Eröffnungsfeier Fahnenträger des Teams und sorgte bei den Titelkämpfen in Paris nun für das zweite deutsche Gold. Am Montagabend hatte sich bereits Weitspringer Leon Schäfer (26/Leverkusen) zum Weltmeister gekrönt und damit seinen Titel erfolgreich verteidigt.
Für Fischer ist es der größte Erfolg seiner jungen Karriere. Bei der EM 2021 hatte er mit einer Weite von 9,77 m Bronze gewonnen, vor zweieinhalb Wochen verbesserte er den deutschen Rekord im Rahmen der nationalen Meisterschaften auf 11,20 m.
Sein VfB-Kollege – Paralympicssieger Niko Kappel – ist ebenfalls bei der WM dabei und feuerte Fischer am Dienstag lautstark an. Kappel tritt dann am Mittwochmorgen selbst in der Klasse der größeren Kleinwüchsigen bis 1,45 Meter Körpergröße an.
