Strahlende "Geburtshelfer": die Kreativ-AG der Bochinger Gutenbergschule. Foto: Holzer-Rohrer

Obwohl Handwerker wie Bernd Cmelik in diesen Zeiten alle Hände voll zu tun haben, nahm er sich einen Nachmittag Zeit, um mit Schülern aus einem Kantholz mit Hobel, Feile und Schmirgelpapier eine Holzfigur zu fertigen. Diese werden in der Weiterverarbeitung zu Maria und Josef, Engel, Hirten und Königen.

Oberndorf-Bochingen - Unterschiedliche Materialien mit differenzierten Verarbeitungsmöglichkeiten in jedweder Art zu kombinieren, so formuliert Eva Nägele die Zielsetzung der von ihr geleiteten AG, an der in diesem Fall Schüler der Klassen eins bis vier der Bochinger Gutenbergschule teilnehmen. Die AG eröffnet weit über das pure Basteln hinaus Möglichkeiten, die Kreativität der Kinder zu fördern.

Viele Handgriffe

Holz bearbeiten und bemalen, originalgetreue Kleidung und Utensilien herstellen, Tiere filzen – so sind bei der Fertigung einer Weihnachtskrippe jede Menge Handgriffe gefragt, die fordern und fördern. Zugleich soll durch diese Projektarbeit ein Stück Normalität in die Adventszeit gebracht, Vorfreude auf Weihnachten bedient werden.

Der Gefahr von Sturmschäden im Wald geschuldet, machte schon das gemeinsame Suchen nach Wurzeln und Moos zunichte. Und so waren es die Holzfiguren, die den ersten AG-Nachmittag in diesem Projekt bestimmten.

"Ein Geschenk"

"Ein Geschenk"

"Es ist wirklich ein Geschenk, dass wir hier sein dürfen", meinte Eva Nägele, denn ohne den Fachmann, die entsprechenden Räumlichkeiten und Werkzeuge wäre das Vorhaben so nicht umsetzbar gewesen.

Bereits im Vorfeld hatte Bernd Cmelik einen Tisch gefertigt, auf welchem das Weihnachtsgeschehen im Schulgebäude Ausdruck finden wird. Und auch bei der Krippe und dem Jesuskind wird der junge Handwerker nochmals hilfreich unterstützen.

Fingerfertigkeit gefördert

In der nächsten Einheit werden die momentan noch einheitlichen Holzfiguren mit Haaren und spezifischen Gewändern versehen und entsprechend bemalt. Viel Fingerfertigkeit werden die Hüte der Hirten, die Kronen der Könige abverlangen. Doch allmählich werden die Figuren dann ihre Gestalt als Verkündigungsengel, Maria und Josef, die drei Weisen aus dem Morgenland und die Hirten annehmen.

Dann geht es ans Filzen der Schafe, eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Am Beispiel des Esels, den Eva Nägele schon vorgefertigt hat, erläuterte sie die Methode.

Ein Kamel fehlt noch...

Ein Kamel fehlt

"Und dann brauchen wir noch ein Kamel", forderten die Kinder unisono. Ob das wohl die Mutter einer Schülerin übernehmen könne, die sich in die Aufsichtspflicht hatte einbinden lassen? Alle Augen waren auf sie gerichtet. Beim abschließenden Aufbau der Krippenlandschaft, beim Arrangieren der Figuren wird Bernd Cmelik nochmals helfen und kann sich selbst davon überzeugen, was aus der Aktion in seiner Zimmerei entstanden ist.