Kriminelle scheinen sich in Vöhrenbach nicht sehr wohlzufühlen: Dies legt die Statistik nahe. Und woran es liegt, dass die Aufklärungsquote bei Körperverletzungen bei 100 Prozent liegt, weiß der Leiter des Polizeipostens, Rainer Weisser.
„Man kann sich in Vöhrenbach sicher fühlen. Im Bereich des Polizeipostens Furtwangen ist die Welt noch in Ordnung“, erklärte Rainer Weisser, der seit Anfang des Jahres den Polizeiposten Furtwangen leitet, in der Sitzung des Vöhrenbacher Gemeinderates.
Er stellte unter dem Titel „öffentliche Sicherheit und Ordnung“ dabei die polizeiliche Kriminalitätsstatistik für 2022 vor. Er hatte die Ergebnisse dieser Statistik bei den Vöhrenbacher Zahlen auf das Wesentliche konzentriert. Im vergangenen Jahr gab es in Vöhrenbach insgesamt 58 Straftaten, ein absoluter Tiefstand und ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um weitere drei Fälle. Im Durchschnitt waren es in den vergangenen Jahren etwas mehr als 75 Fälle pro Jahr. Aufgeklärt wurden hier 35 Fälle, was einer Aufklärungsquote von 60 Prozent entspricht. Knapp sieben Prozent dieser Fälle wurden aufgrund der Vorgaben von der Kriminalpolizei bearbeitet.
Alle Fälle von Körperverletzung aufgeklärt
Wie bereits im Vorjahr gab es 2022 in Vöhrenbach nur einmal eine sexuelle Belästigung. Bei den Körperverletzungen waren es zwölf Straftaten wie bereits im Vorjahr. Hier konnten auch alle Fälle aufgeklärt werden. Dies sei auch damit zu begründen, dass man im ländlichen Raum die Zusammenhänge und Personen gut kennt oder auch die Körperverletzungen gar innerhalb der Familie stattfanden.
Die Zahl der Diebstähle hat sich auf sieben halbiert, allerdings nur einer konnte aufgeklärt werden. In solchen Fällen sei ohne Spuren oder Zeugen für die Polizei nur wenig zu machen. Auch die Betrugsfälle halbierten sich auf nun fünf Fälle. Vier davon konnten aufgeklärt werden.
Mehr Sachbeschädigungen
Auch bei den Rauschgiftdelikten gab es eine Halbierung auf drei. Deutlich erhöht haben sich die Sachbeschädigungen von fünf im Vorjahr auf elf im Jahr 2022. Davon waren sechs Sachbeschädigungen an PKWs wie zum Beispiel Reifenstecher. Nur einer dieser Fälle konnte aufgeklärt werden. Wie schon die Jahre zuvor gab es auch im vergangenen Jahr keine Gewalt gegen Polizeibeamte, denn in Vöhrenbach sei „die Welt noch in Ordnung“. 35 Tatverdächtige wurden ermittelt, davon sieben weiblich und 28 männlich. 26 der Tatverdächtigen hatten eine deutsche Staatsangehörigkeit. In zwei Fällen standen die Täter unter Alkoholeinfluss.
Ein Jugendlicher und zwei Kinder
32 und damit die meisten waren über 21 Jahre alt. Es gab lediglich einen Fall mit einem Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) und zweimal mit Kindern (unter 14 Jahren). Bei den Verkehrsunfällen gab es insgesamt 22, dazu kamen 41 Kleinst-Unfälle. Zehn dieser Unfälle waren mit Personenschaden verbunden. Zum Glück gab es auch dieses Jahr wieder keine Todesopfer zu beklagen. Es gab aber zwei Schwerverletzte (gilt ab mindestens 24 Stunden im Krankenhaus) und zehn Leichtverletzte.
Susanne Dorer hakte in diesem Zusammenhang nach, weil bei zehn der 22 Unfälle Fahrerflucht begangen wurde. Allerdings, erklärte Rainer Weisser, gelte dies bereits für ein beschädigtes Verkehrsschild, wenn man sich vom Unfallort entfernt.
Nur gut vier von sieben Stellen sind besetzt
Zur aktuellen Situation des Polizeipostens erläuterte Weisser, dass für den Furtwanger Posten sieben Stellen vorgesehen seien, in diesem Sommer seien allerdings nur vier Stellen voll und eine in Teilzeit besetzt.
Schließlich erläuterte er auch noch die Häufigkeitszahl. Hier werden die statistischen Zahlen eines Bereichs hochgerechnet auf Straftaten je 100 000 Einwohner. Im Land Baden-Württemberg liegt diese Zahl bei 4944, im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz bei 4000, im gesamten Revier St. Georgen bei 2500 und in Vöhrenbach auf einem deutlich niedrigeren Wert von nur 1500.