An Drogen zu kommen ist auch im ländlichen Raum nicht schwierig. Foto: dpa/Karmann

Statistik: Polizeiposten-Chef Dieter König informiert den Altensteiger Gemeinderat über das örtliche Kriminalitäts-Geschehen

390 Straftaten wurden in Altensteig vergangenes Jahr polizeibekannt – drei mehr als 2019. Während schwere Diebstähle, dazu zählen auch Wohnungseinbrüche, rückläufig sind, nehmen Rohheitsdelikte zu.

390 Straftaten wurden in Altensteig im vergangenen Jahr polizeibekannt – drei mehr als 2019. Während schwere Diebstähle, zu denen auch Wohnungseinbrüche zählen, rückläufig sind, nehmen Rohheitsdelikte zu, berichtete Polizeihauptkommissar Dieter König dem Altensteiger Gemeinderat.

390 Straftaten wurden in Altensteig vergangenes Jahr polizeibekannt – drei mehr als 2019. Während schwere Diebstähle, dazu zählen auch Wohnungseinbrüche, rückläufig sind, nehmen Rohheitsdelikte zu.

Altensteig. Bei niedrigen Fallzahlen sei es allgemein schwierig, Entwicklungen abzuleiten, betonte der Leiter des Altensteiger Polizeipostens, Polizeihauptkommissar Dieter König, als er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die polizeiliche Kriminalitätsstatistik vorlegte. Demnach rangiert der Kreis Calw hinsichtlich der Häufigkeitszahlen landesweit im hinteren Drittel. Dass Altensteig im Kreis Calw wiederum den fünfthöchsten Wert aufweise, sei auch seiner Größe geschuldet. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Verbrechns zu werden, sei laut Statistik 2020 in Bad Wildbad am größten gewesen – gefolgt von Calw, Nagold und Bad Herrenalb.

Von den 390 Straftaten, die 2020 in Altensteig polizeibekannt wurden, klärte die Polizei 262 auf. Damit hält der Aufwärtstrend bei der Aufklärungsquote an. Von den ermittelten 217 Tatverdächtigen waren 170 männlich und 47 weiblich. 14 Kinder waren darunter, jeweils 18 Jugendliche und Heranwachsende. 157 der Verdächtigen sind deutsche Staatsbürger.

Straftaten "gegen das Leben" gab es im Jahr 2020 in Altensteig offenbar keine, allerdings 20 "gegen die sexuelle Selbstbestimmung" (König: "Keine schweren Fälle") und 86 Rohheitsdelikte. Letztere nähmen zu, berichtete der Polizeihauptkommissar, der dieses Phänomen für ein "gesamtgesellschaftliches Problem" hält. Verstöße gegen die Corona-Verordnungen hätten kaum eine Rolle gespielt, und in den meisten Fällen sei eine Ansprache völlig ausreichend gewesen.

Einbrüche scheinenan Attraktivitätverloren zu haben

Leichte und schwere Diebstähle wurden jeweils 37 gezählt. Vor allem Wohnungseinbrüche, die in die zweite Kategorie fallen, gingen zurück. "Das scheint offenbar nicht mehr so interessant zu sein, außerdem setzt es mittlerweile auch härtere Strafen", erklärte Dieter König.

Vermögens- und Fälschungsdelikte wurden 68 aktenkundig, außerdem 38 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Letztere sind laut König sehr schwer zu unterbinden, da Drogen leicht zu beschaffen seien – "im Zweifelsfall übers Internet". Problematisch sei aus seiner Sicht auch nicht, wenn jemand "ab und zu mal einen Joint raucht". Sorgen bereitet ihm der Konsum von Amphetaminen, denn die könnten zu "massiven Ausfallerscheinungen" führen: "Die jungen Leute wissen nicht, was sie da nehmen." Oft seien Auflagen und Sperren seitens der Führerscheinstelle das einzige, was Eindruck bei den Tätern hinterlasse.

Mit einigen Informationen zum Polizeiposten Altensteig schloss Dieter König seine Ausführungen. Derzeit teilten sich acht Beamte die sechs Planstellen. Man erhalte immer wieder Verstärkung von Praktikanten – "offenbar zahlt sich die Einstellungsstrategie aus". Mit der Zusammenarbeit mit der Stadt Altensteig sei man sehr zufrieden – ein Lob, das Bürgermeister Gerhard Feeß postwendend zurück gab.