Die Situation für die Menschen im Gazastreifen scheint ausweglos. Die Menschen sind geplagt von Hunger – das Welternährungsprogramm schickt ein eindringliche Warnung.
Die Menschen im Gazastreifen leiden unter ständigen Bombenangriffen, Vertreibung – und auch Hunger. Besserung ist erst einmal nicht in Sicht, im Gegenteil. Von einer drohenden Hungersnot sprach Abeer Etefa, Sprecherin für das UN-Welternährungsprogramm WFP, am Dienstag.
Zwar seien genug Nahrungsmittel an den Grenzen vorhanden, um die gesamte Bevölkerung, mehr als zwei Millionen Menschen, einen Monat ausreichend zu versorgen. Aber es sei wegen der andauernden Kämpfe und Angriffe nicht möglich, das Material innerhalb des umkämpften Küstenstreifens zu verteilen. Besonders im Norden sei es praktisch unmöglich, die Menschen zu erreichen. Etefa sprach über Videoverbindung aus Kairo mit Reportern in Genf.
Situation war schon vor Weihnachten kritisch
Das WFP hatte schon vor Weihnachten gewarnt, dass im Gazastreifen mehr als ein Viertel der Bewohner – 577 000 Menschen – in der schlimmsten Notlage seien. Das WFP hat ein mehrstufiges System, nach dem es beurteilt, wie viele Menschen wie stark von Hunger betroffen sind. Die 577 000 waren zu dem Zeitpunkt bereits in der höchsten Kategorie 5, die mit „Hungersnot-ähnliche Zustände“ umschrieben wird.
Die Untersuchung wurde in der Feuerpause Ende November gemacht. Seitdem habe sich die Lage noch verschlechtert, sagte Etefa. Eine neue Untersuchung sei bislang nicht möglich gewesen. Etefa sagte, die Lage im Gazastreifen sei weltweit beispiellos. Noch nie seien so viele Menschen in so kurzer Zeit irgendwo auf der Welt so stark von Hunger bedroht gewesen.