Nach Einschätzung von Winfried Kretschmann richten sich die prorussischen Autokorsos im Land nicht wie vorgegeben gegen die Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerung. Die Hintergründe.
Die prorussischen Autokorsos im Land richten sich nach Einschätzung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht wie vorgegeben gegen die Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerung.
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„Die Frage ist, wie glaubwürdig das ist, wenn ein Autokorso hupend mit russischen Fahnen durch die Gegend fährt, um damit gegen die Diskriminierung russischsprachiger Menschen zu demonstrieren“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. „Das scheint mir nicht sehr glaubwürdig.“ Solche Autokorsos seien schwer erträglich, aber es gelte nun mal das Demonstrationsrecht. Solange nicht gegen Gesetze verstoßen werde und die Demonstrationen friedlich seien, müsse man sie ertragen. „Das ist in der Situation nur schwer auszuhalten.“
Durch Stuttgart und Lörrach rollten am Wochenende prorussische Autokorsos. Durch die Landeshauptstadt fuhr am Samstag eine Autokolonne mit rund 190 angemeldeten Autos und russischen Fahnen auf den Motorhauben. Das Motto der Demo lautete: „Gegen die Diskriminierung russischsprechender Menschen“. Die Demonstranten forderten „Stopp Russophobia“ und wandten sich „Gegen die Diskriminierung russischsprachiger Kinder in den Schulen“.