Ein schnelles Rad und starke Bremsen - das führt vor allem bei älteren Menschen zu Unfällen. Symbolfoto. Foto: Hase/dpa

Dank vermehrtem Home-Office ging die Zahl der Unfälle insgesamt zurück, stellt die Kreisverkehrswacht Rottweil fest. Ausnahme: Elektroräder.

Kreis Rottweil - Home-Office und Freizeitgestaltung mit dem Fahrrad hatten zur Corona-Zeit deutlichen Einfluss auf das Unfallgeschehen. Dies zeigte sich bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverkehrswacht in Rottweil.

Corona habe, wenn auch nicht mehr so stark wie im Vorjahr, auch bei der Kreisverkehrswacht die Aktivitäten des Vereins stark eingeschränkt, berichtete der 1. Vorsitzende Artur Rieger. Positiver verlaufe das aktuelle Jahr 2022. Die Handbremse sei gelöst, der Verein könne wieder mehr Angebote im Sinne der Verkehrssicherheitsarbeit anbieten.

Die Pflicht zum Home-Office hätten 2021 zu weniger Verkehr und damit zu weniger Unfällen geführt, so Rieger. Ausnahme waren die Zahlen bei Elektrofahrrädern. Die Unfallzahlen seien hier stark angestiegen, ein Trend, der auch im aktuellen Jahr erkennbar sei. So weist die Statistik des 1. Halbjahres 2022 einen weiteren Anstieg der Fahrradunfälle mit Personenschäden um 29 Prozent aus.

Wieder mehr Sicherheitstrainings

Bei den Pedelec-Trainings sei immer häufiger zu sehen: Trainingsteilnehmer kämen, denen offensichtlich grundlegende Fähigkeiten zum Radfahren fehlen. In Kombination mit einem schnelleren Rad und stärkeren Bremsen ergebe sich eine Erhöhung des Risikos, das sich in höheren Unfallzahlen niederschlage.

Die Aktivitäten des Vereins stellte Geschäftsführer Daniel Geigis dar. Nach coronabedingt sehr geringen Zahlen im Jahr 2020 konnten im vergangenen Jahr bei 74 Sicherheitstrainings mit 728 Teilnehmern wieder deutlich mehr Verkehrsteilnehmer geschult werden, neben Autofahrern auch Motorrad- und Lastwagenfahrer sowie Fahrer von Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, Polizei und DRK. 1718 Grundschüler absolvierten 2021 die Radfahrprüfung - 2020 waren es nur rund 500 gewesen. Daneben wurden 617 Kindergartenkinder, 824 Schüler zwischen 11 und 17 Jahren und 135 junge Erwachsene bei verschiedenen Aktionen beschult.

Überschlagssimulator ab 2023 wieder im Einsatz

Über den Winter erhält der Überschlagsimulator eine neue Karosserie und steht dann technisch komplett überholt 2023 wieder für Einsätze zur Verfügung.

Von zufriedenstellenden Finanzen konnte Schatzmeister Hans-Dieter Wölk berichten. Nachdem ihm von den Rechnungsprüfern Achim Belser und Sonja Geigis eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt wurde, übernahm Dr. Foth die Entlastung der gesamten Vorstandschaft, die einstimmig erteilt wurde. Bei den Wahlen wurde Achim Belser für vier weitere Jahre als Rechnungsprüfer gewählt.

Grußworte von Polizei und Landratsamt

In ihren Grußworten würdigten Anja Klein, Leiterin des Straßenverkehrsamtes beim Landratsamt Rottweil, und der Leiter des Referats Prävention des Polizeipräsidiums Konstanz, Erster Polizeihauptkommissar Michael Ilg, die Arbeit der Kreisverkehrswacht Rottweil.

Im Rahmen der Versammlung zeichnete Artur Rieger für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Kreisverkehrswacht Rottweil Günter Sautter, die Stadt Schramberg sowie die Gemeinden Aichhalden und Zimmern aus. Gebhard Seeburger wurde für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt, Helmut Koschnike, Artur Link, Jürgen Stöhr und Michael Wagner für 25 Jahre.