40 Millionen Euro pro Minute: Versicherer zieht Schadensbilanz des Unglücks vom 28. Juli.

Kreis Tübingen - Die SV SparkassenVersicherung (SV) rechnet mit gut 70.000 Schäden und einem Schadensaufwand von 600 Millionen Euro für den Hagelsturm vom 28. Juli in den Kreisen Tübingen, Reutlingen, Göppingen und Esslingen.

Deutlich über den Erfahrungwerten für Hagelschäden

»Einen Elementarschaden dieser Größenordnung haben wir noch nicht erlebt«, so Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl, der Vorstandsvorsitzende der SV.

»Unsere Regulierer haben tausende Gebäude besichtigt, sie berichten von ungewöhnlich großen Schäden«, sagt Klaus Zehner, Vorstand Schaden/Unfall der SV, »daher gehen wir von einer durchschnittlichen Schadenhöhe von 8000 Euro aus.« Dieser Wert liegt deutlich über langjährigen Erfahrungswerten für Hagelschäden.

Die fünf Kilometer breite und 27 Kilometer lange Hagelzelle des 28. Juli verursachte in 15 Minuten mehr Schäden als der Münchener Hagel 1984, das bislang größte Hagelschadenereignis in Deutschland. »40 Millionen Euro Schadenaufwand pro Minute, das gibt es selten«, erklärt Zehner.

Bisher war der Sturm Lothar von 1999 mit 500 Millionen Euro der teuerste Schaden in der Geschichte der SV. Ein großer Teil der Summe wird von Rückversicherern übernommen werden.

6000 Schäden an Autos mit Aufwand von 20 Millionen Euro

Bereits 60 Millionen Euro wurden bis heute an Soforthilfe ausbezahlt.

Der Anteil der Autoversicherung an den Gesamtschäden bei der SV macht rund 6000 Schäden mit einem Aufwand von annähernd 20 Millionen Euro aus.