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Parkplätze an Autobahnausfahrt Rottweil/Zimmern sind laut Verkehrsminister ausreichend.

Kreis Rottweil - Der Erfolg soll buchstäblich nicht auf der Strecke bleiben – so CDU-Landtagsabgeordneter Stefan Teufel. Dieser hatte im November mehr Park-and-Ride-Plätze entlang der Autobahn gefordert und eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt.

"Einerseits sollen Fahrgemeinschaften gebildet werden oder auf den Schienenverkehr ausgewichen werden, andererseits wird den Bürgern nicht genug Platz zum Parken zur Verfügung gestellt", führt Stefan Teufel in seiner Begründung aus.

Seiner Meinung nach geraten die Plätze in Stoß- und Spitzenzeiten aufgrund des immer stärkeren Verkehrsaufkommens an ihr Limit. Das führe etwa zu wildem Parken außerhalb der dafür vorgesehenen Bereiche. Dabei brauche Baden-Württemberg als bedeutender Wirtschaftsstandort eine gut ausgebaute Infrastruktur, führt Teufel weiter aus. "Für Berufspendler mit dem Auto sind die Park-and-Ride-Plätze knapp geworden."

Anders sieht das offenbar Verkehrsminister Winfried Hermann, zumindest im Hinblick auf den Park- und Mitfahrparkplatz an der Autobahnausfahrt Rottweil/Zimmern. In seiner Antwort auf die kleine Anfrage wird die aktuelle Situation beleuchtet: Der Parkplatz verfüge über 116 Stellplätze und sei gut frequentiert, aber selten überbelegt. "Eine Vergrößerung des P+M ist aus heutiger Sicht nicht erforderlich", so die Antwort. Die Anzahl der Plätze im Landkreis Rottweil werde derzeit als ausreichend erachtet.

Anders sei das beim Bahnhof in Rottweil. Dort stünden rund 140 Park-and-ride-Parkplätze zur Verfügung, die häufig vollständig belegt seien. Das wertet das Ministerium für Verkehr als "Beleg für die Attraktivität des Schienenverkehrs auch für Autofahrer". Man begrüße die Bemühungen der Stadt, dringend notwendige weitere Stellplätze zu schaffen.

Für die Errichtung von "P+R"-Parkplätzen gewähre das Land grundsätzlich Zuwendungen nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG).

Erkannt hat der Verkehrsminister offenbar die Problematik der Verfügbarkeit von Lastwagen-Stellplätzen entlang der A 81, auf die Teufel ebenfalls in seiner Anfrage aufmerksam gemacht hat. Nicht selten sieht man parkende Lastwagen auf dem Standstreifen oder sogar Ab- und Auffahrten von Autobahnen.

"Die Situation an den Rastanlagen ist sehr angespannt", so Hermann in der Stellungnahme. Der letzten Prognoseerhebung des Verkehrsministeriums nach fehlen in Baden-Württemberg um die 2500 Lastwagen-Stellplätze. Das Land sei bestrebt, weitere zu schaffen.

Parallel soll die Kapazität durch alternative Lösungsansätze wie telematische Verkehrssteuerung erhöht werden. Das bedeutet, dass der Verkehrsstrom durch digitale Schilder beeinflusst werden kann. Ein automatisches Hinweissystem auf freie Parkplätze an Rastanlagen gibt es beispielsweise bereits an der A 5 in Richtung Basel. "Die Digitalisierung ist ein wichtiges Hilfsmittel, mit der die vorhandenen Kapazitäten effizienter ausgenutzt werden können", so Winfried Hermann.

Weitere Maßnahmen zur Entlastung seien das Lastwagen-Kolonnen-Parken oder Kompaktparken, bei denen Plätze in einer Kolonne per Automaten-Ticket zugewiesen werden, die Lastwagen dicht an dicht stehen und Platz für mehr Fahrzeuge entsteht.

Zur Situation an der A 81 schreibt Hermann: "Raststätten mit zwei Fahrgassen werden hinsichtlich eines Umbaus zu Lastwagen-Stellplätzen nach dem System Rückwärtseinparken geprüft". Dadurch sei es möglich, bis zu 40 Prozent mehr Stellplätze auf derselben Fläche zu generieren.

Laut Verkehrsministerium konnten 2017 rund 130 Lastwagen-Parkplätze durch Erweiterungen und Umbauten an baden-württembergischen Autobahnen geschaffen werden. Dennoch sei die Parkplatznot für Lastwagen vor allem entlang der hoch belasteten Transit-Strecken, etwa an der A 5, A 6 und A 8, noch groß.

Die A 81 zählt folglich nicht zu den Sorgenkindern, dürfte aber ebenfalls unter der Belastung durch Brummi-Fahrer ächzen, etwa bei Vöhringen. Der Praxis-Test zeigt in Sachen Belegung "P+M" beziehungsweise "P+R": Am Bahnhof wird es tatsächlich eng. Am Dienstagmorgen gegen 9.15 Uhr war kein Platz mehr frei. Im Gegenteil: Dort wird, wie von Teufel befürchtet, sogar vielfach "wild geparkt". Am "P+M" zwischen Zimmern und Rottweil sind derweil zu diesem Zeitpunkt noch um die 20 Plätze frei. Viel Luft ist da aber auch nicht mehr.