Der Ausbau der Gäubahn verzögert sich – genauso wie die IC-Direktverbindung. Foto: Archiv/Hopp

In gut einem Jahr geht es wohl erstmals mit Intercity von Stuttgart über Singen nach Zürich.

Kreis Rottweil - Landtagsabgeordneter Karl Rombach (CDU) hat sich wegen der Verzögerungen beim Gäubahn-Ausbau und der bisher noch fehlenden IC-Direktverbindung Stuttgart-Zürich erneut an die Deutsche Bahn gewandt, um den Sachstand zu erfragen.

"Bereits im Februar 2019 sind die politischen Mandatsträger entlang der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen von der Deutschen Bahn darüber informiert worden, dass die angestrebte Direktverbindung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 nicht an den Start gehen kann. Grund dafür sind Verzögerungen und eine länger benötigte Zeit für Entwicklung und Zulassung der auch in der Schweiz genehmigten Version des Zugbeeinflussungssystems ETCS durch den Fahrzeughersteller Bombardier", sagt Rombach. Auf seine Nachfrage hin habe der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für das Land Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, die Einhaltung des nun für Dezember 2020 geplanten voraussichtlichen Betriebsstarts der Direktverbindung bestätigt. "Die Planungen der Deutschen Bahn sehen weiterhin eine Betriebsaufnahme der direkten Verbindung von Stuttgart-Singen-Zürich im Fahrplan 2021 vor. Der Fahrzeughersteller habe den Zeitpunkt nochmals bestätigt", meint Rombach.

Ausbau wird 2022 bis 2023 umgesetzt

Nachdem im April 2019 die Finanzierungsvereinbarung für den Streckenabschnitt Horb-Neckarhausen zwischen Bund und der "DB Netz" unterzeichnet wurde, sei die Bahn derzeit mit der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen beschäftigt. "Die Ausschreibung für den Streckenabschnitt ist für das erste Quartal 2020 vorgesehen, die bauliche Umsetzung für die Jahre 2022 und 2023", berichtet Rombach.

Des Weiteren, so die Auskunft von Thorsten Krenz, werde aktuell zwischen dem Land Baden-Württemberg, dem Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) und der Deutschen Bahn eine Gesamtkonzeption für die zukünftigen Verkehre auf der Gäubahn erarbeitet. Zwei Studien lägen hierzu vor, die den Betrieb der Fernverkehrszüge mit Neigetechnik und den konventionellen Betrieb untersuchten. Zur besseren Abstimmung mit den beteiligten Stellen des deutschen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und des BAV würden diese nun harmonisiert, um sie als valide Bewertungsgrundlage nutzbar zu machen.

"Es ist logisch, dass zunächst bei Ausbau- und Neubaumaßnahmen alle Regeln der Technik und die gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden müssen." Dennoch appelliert Rombach an alle Beteiligten, angestrebte Zeitpläne so gut wie möglich einzuhalten, damit notwendige Verbesserungen gemacht werden und die Gäubahn schnellstmöglich ausgebaut wird.