Eine schnelle Verbindung zwischen Schiltach und Rottweil schafft der Regiobus. Archiv-Foto: Schulz Foto: Schwarzwälder-Bote

Regiobus-Linie 7478 Schiltach-Rottweil gilt trotz 393.000-Euro-Defizits ein wenig als Erfolgsmodell.

Kreis Rottweil - Wenn die Regiobus-Linie 7478 Schiltach-Schramberg-Dunningen-Rottweil der Südbadenbus GmbH im schwierigen Geschäft des Personentransportverkehrs im ländlichen Raum als Erfolgsmodell herausgehoben wird, dann heißt das noch lange nicht, dass mit diesem Angebot kostendeckend gefahren wird.

Die Verbindung (stündlich von frühmorgens bis spät in die Nacht annähernd im integralen Takt) habe sich seit der Einführung im Dezember 2015 gut entwickelt. Bei 568.000 registrierten Fahrten von Busgästen wurde für 2016 ein Defizit für die Öffentliche Hand von 393.000 Euro registriert. Das sind fast 100.000 Euro weniger als bei der Einführung kalkuliert. Die Erlöse aus Fahrgeldeinnahmen bewegen sich damit bei 27 Prozent der Kosten, wie die für Verkehr zuständige Landkreis-Dezernentin Martina Bitzer jetzt im Verwaltungsausschuss des Kreistags mit der Zielsetzung berichtete, dieses Busangebot ab Dezember 2018 mit einem Anbieter für weitere fünf Jahre fortzuschreiben.

Dass die Betreibung des Busverkehrs im ländlichen Raum ein mühsames und für öffentliche Kassen kostspieliges Unterfangen ist, wurde schon oft hinlänglich beschrieben. Dass die Schüler, die bei obigem Regiobus "nur" das sechsfache der verbleibenden Fahrgastgruppen (Berufstätige, Einkaufs- und Besorgungs- sowie Freizeitverkehr) ausmachen – auf anderen Linien ist das Verhältnis Schüler/andere Fahrgastgruppen teilweise noch erheblich höher – die absolute Stütze des Busverkehrs sind, ebenfalls.

Die Abhängigkeit vom Schülerzulauf schmerzt Streiter für den ÖPNV, wird dadurch doch immer wieder bestätigt, dass "Kundschaft mit Führerschein" meist nur sehr mühsam für Busdienstleistungen zu gewinnen ist. Allerdings scheint das Angebot der Regiobus-Linie 7478 Schiltach-Rottweil doch so gut zu sein, dass zusehends Neukunden Tickets kaufen. Insbesondere an Wochenenden scheint die Linie zunehmend Liebhaber zu gewinnen. Solche Hoffnungsschimmer mehr wären für die insgesamte Stabilisierung des ÖPNV im ländlichen Raum aber dringend wünschenswert.

Wenn nämlich unter dem Strich nur 70 Cent Zuschuss pro Fahrgast und Fahrt herauskommen, kann dieser Fahrservice auch umwelt- und gesellschaftspolitisch positiv gewertet werden. Die stattdessen durch Individualverkehr verursachten Umweltkosten dürften in einer streckenbezogenen Kosten-Nutzen-Analyse nämlich deutlich negativ ins Gewicht fallen.