Neben der touristischen Nutzung der Wimsener Höhle wird dort auch geforscht. Foto: Andy Kücha/HFGOK

Situation wie in Thailand prinzipiell möglich. Team macht regelmäßig Notfallübungen.

Kreis Reutlingen - Unglücke wie die Situation der Fußball-Kinder, die in einer Höhle in Thailand eingeschlossen sind, schüren auch in Deutschland Ängste. Wie steht es etwa um die Sicherheit der Besucher der Wimsener Höhle bei Hayingen?

"Eine Situation wie in Thailand ist prinzipiell auch dort möglich", meint Höhlenretter Matthias Leyk. Allerdings jenseits des touristischen Bereichs. So gehören zur Höhle viele sogenannte Siphone (unter Wasser stehende Höhlenteile), die sehr tief gehen. Einige von ihnen stehen immer unter Wasser, andere laufen etwa bei Schneeschmelze sehr schnell und kurzfristig voll.

Anders sieht es mit dem Wasserpegel in dem Höhlenteil aus, der für die Bootstouren genutzt wird. Der ist in der Regel recht stabil, gibt Daniel Tress Auskunft. Er leitet das Ausflugsziel „Wimsener Höhle“ nebst Restaurant, Kiosk und Schauhöhlen-Bereich. Ein, zwei Mal im Jahr finden in der Höhle Notfallübungen statt. "Da wird der Worst Case durchgespielt", erklärt Tress. Das heißt: zehn Mann (so viel dürfen in einem Boot mitfahren) über Bord.

In der Höhle gibt es einen Alarmschalter - wenn dieser betätigt wird, geht eine Rettungskette los, bei der auch sofort die Leitstelle verständigt wird. In jedem Besucherboot sind Taschenlampen und die Sitzkissen können als Schwimmhilfen verwendet werden. Außerdem gibt es ein Rettungsboot.

"Wir haben eine Verantwortung", erklärt Tress. Diese gilt allerdings in erster Linie für die Gäste der Bootsführungen. Es seien auch schon "Schwarztaucher" in der Höhle gewesen. Und das obwohl der Zugang zur Höhle auf Privatgelände liegt und videoüberwacht ist.

Seit Übernahme der Höhle durch seine Familie 2006 sei jedoch nichts schlimmeres passiert, so Tress. Keine Person vermisst, keine größeren Verletzungen. Lediglich Mal kleinere Kopfverletzungen (in der Höhle ist im Boot Aufstehen teilweise nicht möglich), oder aber verstauchte Füße beim Ein- oder Aussteigen aus dem Boot seien vorgekommen.

Bevor die Familie Tress das Ruder übernahm, kenterte indes ein Boot. 14 Menschen landeten im Wasser, schwer verletzt wurde allerdings auch damals niemand.

Neben der touristischen Nutzung der Höhle wird dort auch geforscht. Mediziner Salvatore Busche ist schon mehr als 150 Mal in die Tiefen der Wasserhöhlensystems hinabgetaucht.