Es soll teils schwerwiegende Tierschutzverstöße beim Abladen der Tiere und bei der Betäubung gegeben haben. (Symbolbild) Foto: dpa/Patrick Pleul

In einem Schlachthof im Landkreis Miltenberg soll es gravierende Tierschutzverstöße gegeben haben. Das Landratsamt hat den Betrieb mit sofortiger Wirkung untersagt.

Wegen gravierender Mängel beim Tierschutz hat das Landratsamt Miltenberg einem Schlachthof im Landkreis den Betrieb mit sofortiger Wirkung untersagt. Zuvor war der Behörde Videomaterial einer Tierrechtsorganisation übermittelt worden, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte. Zunächst hatte das „Main Echo“ berichtet.

Aus dem Material hätten sich konkrete Anhaltspunkte für teils schwerwiegende Tierschutzverstöße beim Abladen der für die Schlachtung vorgesehenen Tiere und bei der Betäubung ergeben. Die Staatsanwaltschaft habe den Betrieb daraufhin am Dienstag durchsucht. Dabei sei festgestellt worden, dass kranke und nicht transportfähige Tiere angeliefert worden seien, teilte die Sprecherin mit. Den Angaben nach war zudem die Umsetzung des betrieblichen Hygienekonzepts mangelhaft.

Videomaterial der Tierrechtsorganisation „Soko Tierschutz“ war Auslöser

Dem Betriebsleiter sowie einem Beschäftigten sei untersagt worden, weiterhin im Zutrieb, bei der Betäubung und der Schlachtung von Tieren tätig zu werden. Die für den Betrieb zuständige amtliche Tierärztin sei von ihren Aufgaben vorläufig entbunden worden. Bei einer Kontrolle im Mai dieses Jahres wurden den Angaben zufolge bereits „mittelgradige Verstöße festgestellt, die im Nachgang behoben werden konnten“.

Vor rund zwei Wochen waren ähnliche Vorwürfe gegen den Schlachthof in Aschaffenburg bekannt geworden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall wegen des Verdachts der quälerischen Tiermisshandlung. Eine Amtsveterinärin soll dort vor Kontrollen gewarnt haben. Auch hier war Videomaterial der Tierrechtsorganisation „Soko Tierschutz“ Auslöser der Untersuchung.