Auch fast zwei Jahre nach der Schließung der Schwarzwaldklinik in Bad Rippoldsau suchen die israelischen Besitzer intensiv nach einem neuen Betreiber. Foto: Schmid

"Schon genug Schwierigkeiten": Landkreis steigt nicht als Betreiber in Bad Rippoldsau ein.

Kreis Freudenstadt - Den gewünschten Termin beim Freudenstädter Landrat bekamen die Besucher aus Israel schon am nächsten Tag um 12 Uhr. Ihren Vorschlag lehnte Klaus Michael Rückert jedoch ab: Der Landkreis wolle nicht die frühere Schwarzwaldklinik in Bad Rippoldsau betreiben.

Die Vertreter der Aspen Group aus Israel, der die Schwarzwaldklinik gehört, waren mit Bürgermeister Bernhard Waidele aus Bad Rippoldsau-Schapbach und Ramon Kara, einem früheren Mitarbeiter der Schwarzwaldklinik, der für die Besitzer aus dem Nahen Osten auch als Übersetzer fungiert, ins Landratsamt gekommen. Dort sprachen sie mit Landrat Klaus Michael Rückert und dem Ersten Landesbeamten, Klaus-Ulrich Röber. Die Besucher schlugen vor, wie Kara auf Anfrage unserer Zeitung sagte, dass der Landkreis in die Betreiberschaft der nun schon fast zwei Jahre lang leerstehenden Klinik im Wolftal einsteigen könnte.

In die Reha-Klinik, so meinten sie, könne man Patienten aus den Krankenhäusern in Freudenstadt und Horb sowie aus dem Universitätsklinikum Tübingen schicken, mit dem die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF) zusammenarbeitet. Die Israelis zeigten sich bereit dazu, die Klinik vor der Übergabe baulich in Ordnung zu bringen und dem Landkreis Teile des Klinik-Eigentums umsonst zu übertragen. Auf dieses Angebot gingen Rückert und Röber aber nicht ein.

Der Landrat begrüße es, dass die Besitzer in das Klinikgebäude investieren und so die Chance, einen neuen Betreiber zu finden, erhöhen, sagte Sabine Eisele, Pressesprecherin des Landratsamts, gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Rückert halte "Augen und Ohren offen", wenn es darum gehe, neue Betreiber für die Schwarzwaldklinik zu finden, und unterstütze einen Neuanfang im Rahmen seiner Möglichkeiten. Dies habe er bei dem Gespräch, dass auf Anregung von Bürgermeister Bernhard Waidele zustande gekommen sei, auch deutlich gemacht.

In die Suche nach einem neuen Betreiber könne Rückert aber nicht groß einsteigen. Und eine Beteiligung über die KLF komme "beim besten Willen" nicht in Frage: Mit den beiden Klinik-Standorten in Freudenstadt und Horb, so Eisele, habe der Landkreis schon genug Schwierigkeiten zu bewältigen. Eine dritte Klinik wäre nur eine zusätzliche Belastung.