Klima-Demo in Freudenstadt. Woher soll der Strom künftig kommen? Das Photovoltaik-Netzwerk Nordschwarzwald will den Ausbau von Solarstromanlagen vor Ort vorantreiben. Foto: Rath

Fokus liegt auf Freude am Klimaschutz und Begeisterung für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Horb auf Platz eins.

Kreis Freudenstadt - Das Photovoltaik-Netzwerk Nordschwarzwald hat im Landkreis Freudenstadt eine Solarkreisliga gestartet. Damit wird die Solarbundesliga, die die Fachzeitschrift "Solarthemen" und die Deutsche Umwelthilfe vor knapp 20 Jahren gestartet haben, auf Kreisebene umgesetzt.

"Das PV-Netzwerk möchte damit zum einen dokumentieren, dass im Landkreis Freudenstadt sehr viele Solaranlagen neu gebaut werden", so Christine Lucha von der Energieagentur in Horb. "Zum anderen wollen wir aber auch zeigen, dass es zwischen den einzelnen Kommunen große Unterschiede gibt." Anhand der Solarkreisliga sollen die Erfolgsfaktoren für Solarstrom spielerisch bekannt gemacht werden, um so Klimaschutz und regionale Wertschöpfung zu verbinden.

Horb belegt im ersten Quartal 2020 mit einem Zubau von 385 kWp installierte Leistung den ersten Platz, gefolgt von Pfalzgrafenweiler und der Stadt Freudenstadt. "Wir wollen in Zusammenarbeit mit den vorne platzierten Kommunen zeigen, welche Ansätze Erfolg versprechend sind", so Jörg Dürr-Pucher von Clean Energy. Nur durch gute Beispiele werden wir ungerechtfertigte Vorurteile gegenüber dem Solarstrom abbauen.

Standard schon vor 2022?

Die Solaranlage auf dem Dach soll schon vor der für 2022 geplanten Solardachpflicht der Normalfall im Landkreis Freudenstadt werden: nicht nur beim Neubau, sondern auch im Bestand, nicht nur im Gewerbe, sondern auch auf Privatgebäuden. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig regionale Kreisläufe seien. Die Versorgungssicherheit könne durch den Ausbau von erneuerbaren Energien wie dem Solarstrom verbessert werden. Gerade im ländlichen Raum entstünden so auch Möglichkeiten für Geschäftsmodelle von Handwerkern, mittelständischen Unternehmen, Landwirten, Privatleuten und sogar der öffentlichen Hand.

Die Initiatoren der Solarkreisliga wollen quartalsweise neue Werte veröffentlichen und dann am Ende der Saison wie beim Fußball den Solarkreismeister küren. Nicht der erhobene Zeigefinger, sondern die Freude am Klimaschutz und die Begeisterung für den Ausbau der erneuerbaren Energien sollten im Vordergrund stehen. Dabei wollen die Akteure des PV-Netzwerks den Austausch zwischen den Kommunen fördern um zu zeigen wie die Menschen zu noch mehr solarem Engagement motiviert werden können.