Kreis Freudenstadt - Die Schwarzwaldberge sind in Weiß getaucht, die Wildtiere im Nationalpark Schwarzwald trotzen auf unterschiedlichste Weise der kalten Jahreszeit. Dabei wollen sie nicht gestört werden.

"Es ist unheimlich spannend zu beobachten, wie die einzelnen Tiere sich auf die lebensfeindlichen Bedingungen in dieser Jahreszeit einstellen", sagt Urs Reif, leitender Ranger im Nationalpark Schwarzwald. Gleichzeitig kann jede Störung für Rothirsche und Rehe, Auherhühner, Hasen oder Marder gefährlich werden. "Sie brauchen geschützte Ruhezonen, um Energie zu sparen", erklärt Urs Reif.

Die Nationalparkverwaltung bietet daher auch in diesem Winter wieder geführte Wanderungen an – und appelliert an alle Gäste, sich unbedingt an die Regeln zu halten, die in dieser Jahreszeit besonders wichtig sind. "Nicht wenige Tiere haben es bei Schnee und Eis besonders schwer und kämpfen ums Überleben", sagt Ranger Reif. "Da es wenig Nahrung gibt, müssen sie zu einem großen Teil von ihren Fettreserven zehren." Vor allem Schneeschuhwanderer und Langläufer richten, meist ohne es zu wissen, erheblichen Schaden an, wenn sie abseits der Wege querfeldein laufen und so in die Wildruhezonen eindringen.

Durch Stress oder gar Flucht verbrauchen die Tiere unnötig Kraftreserven, die sie zum Überleben benötigen. Das Nationalparkteam bittet daher alle Besucher in den kommenden Monaten, unbedingt auf markierten Wegen, Loipen und Schneeschuhtrails zu bleiben, auch wenn schon Spuren vom Weg abführen sollten. Hunde müssen wie zu jeder Jahreszeit an der Leine geführt werden.

Um die Wildtiere nicht zu ängstigen, ist es wichtig, sich möglichst ruhig zu verhalten und den Wald mit Einbruch der Dunkelheit zu verlassen. Dann bleibt trotzdem noch genug Raum, die Winterfreuden im Schwarzwald zu genießen – und beispielsweise mit den Rangern den ganz besonderen Zauber dieser Jahreszeit zu erkunden.

Alle Informationen gibt es im Nationalparkzentrum am Ruhestein. Vom 12. Januar bis zum 2. Februar bleibt das Haus wegen eines kleineren Umbaus allerdings geschlossen. Bis März bietet das Nationalpark-Team ansonsten auch spezielle Führungen für Kindergärten und Schulen an.

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Folgende Angebote des Nationalparks befassen sich mit dem Leben der Wildtiere im Winter: 30. Dezember, 14 Uhr: "Das Leben der Tiere im Winter", mit Dorothea Schulze, für Kinder von sieben bis zehn Jahren im Seminarraum im Nationalparkzentrum am Ruhestein; 6. Januar, 14 Uhr: "Den Tieren auf der Spur", Schneeschuhwanderung für Familien mit Andreas Twardon, Treffpunkt am Nationalparkzentrum am Ruhestein; 8. Februar, 14 Uhr: "Den Tieren auf der Spur", Schneeschuhwanderung für Familien mit Andreas Twardon, Treffpunkt am Nationalparkzentrum am Ruhestein; 19. Februar, 14 Uhr: "Das Leben der Tiere im Winter", mit Dorothea Schulze im Seminarraum im Nationalparkzentrum.

Für alle festen Termine und spezielle Gruppenführungen ist eine Anmeldung im Nationalparkzentrum unter Telefon 07449/9 10 20 notwendig. Schneeschuhe können gegebenenfalls gegen eine Gebühr ausgeliehen werden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.schwarzwald-nationalpark.de.